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Filmplakat von Yuku und die Blume des Himalaya

Yuku und die Blume des Himalaya

65 min | Animation, Abenteuer, Familie | FSK 0
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Hoch oben, auf den höchsten Gipfeln der Erde, wächst eine Pflanze im glänzenden Sonnenschein. Ihr Name ist «die Blume des Himalaya». Yuku verlässt ihre Familie, um sich auf die Suche nach dieser Blume mit dem ewigen Licht zu machen. Sie will sie ihrer Großmutter schenken, die angekündigt hat, dass sie bald mit dem kleinen, blinden Maulwurf in die Erde ziehen wird. Doch um die Blume zu finden, muss sie eine lange Reise mit vielen Hindernissen zurücklegen. Aber dank ihrer Musik und ihrer Lieder findet Yuku auf ihrem Weg viele neue Freunde. Sie sind das wertvollste Gut, um die Abenteuer des Lebens zu bestehen.

Vorstellungen

Latücht
Große Krauthöferstraße 16
17033 Broda

Filmkritik

Yuku ist die Älteste der Mäusegeschwister, nicht mehr ganz klein, aber auch noch nicht so groß und erfahren wie ihre Mutter und Großmutter. Aber wenn es Zeit ist für Omas Geschichten, die aus einem leuchtenden Buch in der Bibliothek vorgelesen werden, dann ist es wichtiger, die alte Frau mit der Ukulele zu begleiten als weiter Käse zu sammeln.

Die Mäusefamilie lebt in einer Burg. Überall gibt es Ritzen und dunkle Gänge. Die Menschen kommen in „Yuku und die Blume des Himalaya“ aber nur über die Artefakte vor, die ihre Wohnräume ausmachen: Wände und Fußböden, Käsestücke und viele, viele Bücher. Und natürlich über die Katze, die die fröhliche Vorlesestunde unterbricht und die sorgsam gestapelten Bücher der Bibliothek zum Einsturz bringt.

Licht für den letzten Gang

Für Yukus Großmutter ist diese Aufregung etwas zu viel; sie ist schon alt und merkt nun, dass sie nicht mehr lange leben wird. Aber dass sie dem blinden Maulwurf, der sie dann abholt, ohne Licht ins Erdinnere folgen soll, das finden die Mäusegeschwister doch nicht gut. Also macht Yuku sich auf den Weg, die leuchtende Blume zu suchen, von der ihr Lieblingsmärchen handelt.

Kinderfilme machen gerne einen großen Bogen darum, sich ernsthaft mit Tod und Trauer auseinanderzusetzen. Es gibt nur wenige Ausnahmen wie den niederländischen Film „Zeevonk“, der sich mit der Trauer eines Kindes beschäftigt. Oder den Animationsfilm „Im Himmel ist auch Platz für Mäuse“, der seine Protagonisten auf eine Reise ins Jenseits schickt.

Rémi Durin und Arnaud Demuynck haben sich für ihren Animationsfilm „Yuku und die Blume des Himalaya“ einen Zugang ausgesucht, der so direkt wie sanft ist: Der nahende Tod der Mäuse-Oma wird ohne Umschweife angesprochen, aber zugleich in Geschichten umfasst, die menschliche Vorstellungen vom Tod auf Mäusegröße bringen. Der blinde Maulwurf als Schnitter, die leuchtende Blume nicht nur als Kraft der Erinnerungen, sondern vor allem der Fülle des Lebens.

Die Bilder tragen weiter

Denn darum geht es Durin und Demuynck vor allem, wenn sie Yuku mit Ukulele und reichlich Selbstbewusstsein in die Welt schicken. Ihre Suche nach der Blume führt sie weniger in den Himalaya, wo sie angeblich wachsen soll, sondern zu sich selbst. Das heißt dann im Dialog etwas platt „ihr Herz“, aber die Geschichte und vor allem die Bilder des Films tragen doch etwas weiter, als diese schlicht-schmalzige Begrifflichkeit erahnen lässt.

Yuku streift durch Landschaften von großer Farbenpracht, Licht und Schatten, sie begegnet einer Ratte, einem Hasen, einem Eichhörnchen, einer Füchsin und schließlich dem Wolf, der die „Brücke der Angst“ bewacht. Überall kann sie mit Liedern und Musik Freundschaften schließen. Die Musik macht alle tanzen, sie beendet Stottern, lässt Reime entstehen; und mit dem Wolf, der mit dem Raben und der Katze das Bösewichte-Trio des Films bildet, tanzt und singt Yuku einen Boogie-Woogie. Beständige Näherung und Entfernung, der Tod ist allgegenwärtig, aber bis dahin: Lass uns tanzen!

Happy End mit Todesfall

Das ist ein für ein sehr junges Publikum heruntergebrochenes Musical der Lebensfreude, in dem Ameisen sich zu einem kleinen Orchester zusammentun und Spinnen einen leicht gruseligen Hintergrundchor bilden. „Yuku und die Blume des Himalaya“ will keine große Geschichte erzählen, kein komplexes Narrativ entfalten; es geht vielmehr ganz im Gegenteil um eine ganz kleine Abenteuerreise, hin zur Blume, zurück zur Großmutter, ein Happy End mit Todesfall.

Auch die Bilder unterstützen das; sie könnten direkt einem Bilderbuch entstammen, mit klaren, leuchtenden Farben, Licht und Spiegelungen (und tiefen Schatten und Dunkelheiten, in denen auch für Ungewissheit und ein paar kleine Angstmomente Platz ist). Stilisierte Figuren, Gräser und Felle haben weiche Ränder, der Wolf ein scharfes Gesicht und Augenschlitze.

Man möchte eintauchen und mittanzen in dieser Welt, in der eine Ukulele fast alle Probleme löst außer dem einen, drängendsten; in der vorher aber Platz ist für Lebensfreude und Gemeinschaft.

Erschienen auf filmdienst.deYuku und die Blume des HimalayaVon: Rochus Wolff (28.1.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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