25 Jahre nach dem Fall der Mauer fährt ein Fahrrad mit einem schweren alten Fahrradanhänger durch die Bezirke Hohenschönhausen und Schöneweide. Im Gepäck ein Stuhl und eine Kamera. Herausgekommen ist ein vielschichtiges Portrait über die Bewohner und eine Stadt im Aufbruch. Der ehemalige Stasibezirk Hohenschönhausen wartet sicher noch weitere 25 Jahre bis die Aufklärung dem Schweigen Platz macht, auf das ich in weiten Teilen noch gestoßen bin. Ein Pfarrer sprach von einem »Schleier der Angst« der zu DDR Zeiten über dem Bezirk hing- ein wenig spürt man ihn noch.
Schöneweide ist nach einer langen Geschichte des industriellen Niedergangs und einem negativen Höhepunkt als Zentrum der neonazistischen Bewegung in Berlin jetzt im Aufwind.
Der Club Kiki Blofeld, in Mitte vertrieben, hat hier eine neue Heimat gefunden. Gerke Freyschmidt, der Inhaber erzählt begeistert vom Bezirk in dem vieles im Umbruch ist, von dem Charme des Unfertigen und Improvisierten, hier sind noch viele Leerstellen zu besetzen, Projekt zu realisieren. Ein Ort für Abenteurer, die Sonne spiegelt sich golden auf einem riesigen leerstehenden Industriegebäude direkt an der Spree. Das Gold wird langsam zu Grau, der Tag ist zu Ende, und wie es scheint freuen sich hier viele auf jeden neuen Tag.
Im ehemaligen Stasi-Bezirk traut sich trotz Aufbruch auch nach 25 Jahren kaum jemand, über das einstige Überwachungsministerium der DDR aufzuklären - ein "Schleier der Angst" liegt laut eines Pfarrers weiterhin über dem Stadtteil. Der ehemalige Industrie-Standort Schöneweide machte nach seinem Niedergang zunächst negative Schlagzeilen als Neonazi-Zentrum Berlins, doch dieses Image legt er nach und nach ab. Selbst ein aus Mitte vertriebener Club ist mittlerweile dort angesiedelt, was der Besitzer Gerke Freyschmidt stolz erzählt. Er berichtet von einem Stadtteil im Umbruch, der noch den Charme des Improvisierten und Unfertigen versprüht, der Stadtteile wie Kreuzberg und Friedrichshain immer weniger auszeichnet. In Schöneweide ist demnach noch genug Raum, um neue, abenteuerliche Projekte zu realisieren...
- RegieVolker Meyer-Dabisch
- ProduktionsländerDeutschland
- Produktionsjahr2014
- Dauer73 Minuten
- GenreDokumentarfilm
- AltersfreigabeFSK 16
Vorstellungen
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