- RegieSteven Caple Jr.
- ProduktionsländerVereinigte Staaten
- Produktionsjahr2023
- Dauer127 Minuten
- GenreAbenteuerScience FictionAction
- AltersfreigabeFSK 12
- IMDb Rating6.6/10 (24) Stimmen
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Filmkritik
An tierische „Bestien“ erinnern die klassischen „Transformers“ aus dem Hause Hasbro eher weniger. Doch wenn extraterrestrische Maschinenwesen aus fernen Galaxien schon aus metallenen Autoteilen bestehen können, dann liegt die Robotisierung der irdischen Tierwelt wohl in nicht allzu weiter Ferne. „Willkommen im Anthropozän!“, ist man versucht zu sagen – dem Zeitalter, in dem der Mensch sich nicht nur die Erde untertan macht, sondern auch noch alles Außerirdische als kaltes Mechanik-Konstrukt herbeifantasiert.
Es ist eine sehr menschzentrierte Sicht, die der US-Spielzeughersteller Hasbro bislang auf sein „Transformers“-Universum warf und ihm damit gleichzeitig etwas sehr Kindliches verlieh – allem gewalttätigen Unterton zum Trotz. Diesmal ist es eine Handvoll Roboter-Tierwesen aus dem All, die „Maximals“ genannt werden und unter Führung des King-Kong-Verschnitts „Optimus Primal“ die bedrohte Erde unter ihre Fittiche nehmen. Die Mischung aus Tier- und Maschinenwesen in Gestalt von Gorilla, Greifvogel, Nashorn und Gepard basiert auf der Transformers-Produkt-Linie „Beast Wars“, die Hasbro 1996, zehn Jahre nach den ersten Transformers, auf den Markt gebracht hat.
Ein magischer „Transwarp Key“
Erfrischenderweise setzt der nunmehr siebte Filmteil als Prequel denn auch mitten im New York des Jahres 1994 ein. Das World Trade Center thront noch über der Stadt, die Rap-Klänge vom Wu-Tang-Clan tönen durch die Gassen Brooklyns, und im Weltall schwebt der Planetenverschlinger Unicron wie ein unsichtbares Damoklesschwert über der Erde. Hier ging vor langer Zeit der „Transwarp Key“ verschollen: ein Schlüssel, der Portale in andere Galaxien öffnet – und zugleich als Wegweiser zum Planeten Cybertron dienen könnte, der lang ersehnten Heimat der auf der Erde gestrandeten Autobots.
Die gerade trendigen 1990er-Jahre und die Diversität haben also Einzug in die (vormals vom Action-Regisseur Michael Bay beherrschte) Filmreihe erhalten, in der auch die zweibeinigen Unterstützer nicht fehlen dürfen. Dreh- und Angelpunkt der neuen Schlacht zwischen Maximals, Autobots und Terrorcons, den Handlangern von Unicorn, ist der junge Ex-Militär Noah mit Latino-Wurzeln und die schwarze Archäologie-Expertin Elena. Noahs kleiner, chronisch kranker Bruder ist für die Emotionen und die Durchhalteparolen zuständig. Warum die kluge Elena auf die Rolle der unterforderten Praktikantin in einem historischen Museum abonniert ist, oder warum Noah seinen Job verlor und keinen neuen mehr findet, bleibt nebulös. Ohnehin scheint auch dieser „Transformers“-Teil mehr auf Schauwerte als auf innere Kohärenz angelegt zu sein.
Für die in die Jahre gekommenen Fans der „Transformers“-Spielzeuge gibt es immerhin eine Fülle an Referenzpunkten aus dem Kampfroboter-Universum. Für alle anderen wird im Grunde dieselbe Geschichte erzählt, wie sie bereits einige „Avengers“- oder „Guardians of the Galaxy“-Filme ausgemalt haben. Es mag ja durchaus schwierig sein, aus einer Horde von Spielzeugfiguren, die sich vornehmlich durch ihre Wandelbarkeit auszeichnen, narrativ auch im siebten Teil noch etwas Neues herauszuholen. Doch wie oft muss man sich diese Geschichte einer Allianz zwischen Menschen und Aliens bei der Rettung der Erde durch einen Science-Fiction-MacGuffin noch derart schnörkellos erzählen lassen?
Ziemlich unterkomplex
Dabei hatte die „Transformers“-Reihe mit dem 2019 erschienenen Prequel „Bumblebee“ schon einen neuen Fokus gesetzt, der für mehr Emotionen und einen schönen musikalischen Ansatz sorgte, da sich die quietschgelbe „Hummel“ hauptsächlich über die Songs der 1980er-Jahre mit der Protagonistin verständigen konnte. Jetzt aber bleibt alles beim Althergebrachten. Präsentiert wird ein aufs junge Publikum zugeschnittener Action-Bombast, dessen Gewalt-Overkill keinerlei (menschliche) Leichen produziert und damit auch keine Konsequenzen der Brutalität aufzeigt. Selbst aus den Motiven animalischer und menschlicher Cyborgs weiß „Transformers“ nichts zu schöpfen. Vielmehr klingt eine typische Dialogszene zwischen Mensch und Maschine so unterkomplex, als hätte man sie direkt aus vor sich hinmurmelnden Kindermündern abgelauscht. Nach etwa einer Stunde fühlen sich die ohren- und augenbetäubenden Metall-Schlachten in ihrer Wiederholung so zäh wie ein durchgekauter Kaugummi an.
Mit Pixel-Kunststücken wie der Szene mit dem im „Mirage“-Rennwagen sitzenden Noah, der mitsamt der Kamera Zeuge einer rasant um ihn herum gebauten Transformation wird, geizt der Film hingegen. Die Bestien des Titels kommen ebenfalls viel zu selten ins Bild und zu Wort, bevor sie bei der großen finalen Schlacht mit einem „Maximize!“ alles aus sich herausholen. Unweigerlich fragt man sich, warum dieser Trick nicht schon früher aus dem Hut gezaubert wurde.
Am Ende bekommt Noah eine Visitenkarte mit dem Aufdruck „G.I. Joe“ in die Hand gedrückt – ein weiteres Hasbro-Franchise um US-Soldatenfiguren, die bereits Mitte der 1960er-Jahre als Gegenentwurf zu „Barbie“ kleine Jungenherzen höherschlagen lassen sollten. Über mehr als diese Andeutung der Spielzeug-Fusion wächst „Aufstieg der Bestien“ erzählerisch nicht hinaus.