- RegieWilliam Eubank
- ProduktionsländerVereinigte Staaten
- Produktionsjahr2014
- Dauer95 Minuten
- GenreSuspense
- Cast
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Filmkritik
Eigentlich wollen die MIT-Studenten Nic und Jonah nur ihre Freundin Haley quer durch den Westen Amerikas zu ihrer neuen Heimat fahren. Doch in einem Motel treibt ein Hacker namens Nomad, der vor einige Zeit ins Netzwerk ihrer Universität eingebrochen und ihnen dafür die Schuld in die Schuhe geschoben hatte, Spielchen mit den Jungs. Die glauben, den Spieß umdrehen zu können, da sie Nomads Standort ausfindig machen: ein verlassenes Häuschen mitten in der Wüste Nevadas. Dort aber überschlagen sich die Ereignisse, und Nic wacht von der Außenwelt abgeschirmt in einer Art Forschungslabor auf. „The Signal“ von William Eubank ist ein Science-Fiction-Film, auch wenn es zunächst gar nicht so aussieht. Ganz im Gegenteil: Die Beziehung des gehbehinderten Nic zu Haley, die bald aus seinem Leben verschwinden wird, ist als feinfühliger „Coming-of-Age“-Film in Szene gesetzt, mit einer melancholisch-metaphorischen Bildsprache. Es zählt zu den Qualitäten dieser Inszenierung, dass der Film den abrupten Wechsel zu einem mysteriösen Science-Fiction-Thriller erstaunlich gut verkraftet, was damit zu tun hat, dass die Verrätselung der früheren Liebe im futuristischen Genre einen Widerhall findet. Denn einmal im Laborgebäude angekommen, konzentriert sich der Film ganz auf das Schicksal von Nic, der von seinen Freunden isoliert wird und nur noch mit einem in einen dicken Schutzanzug verpackten Forscher sprechen darf. Laurence Fishburne spielt diesen geduldig-undurchsichtigen Mann, der mit der oberflächlichen Ruhe eines HAL9000 zu dem Jungen spricht. Der junge Australier Brenton Thwaites dominiert in der Rolle des Nic mit seinem ausdrucksstarken Spiel (der Panik angesichts der Erkenntnis der Isolation, den verzweifelten Versuchen, sich einen Reim auf die Geschehnisse zu machen und dem Labor entkommen zu wollen) den Film derart, dass er auch die wenigen Längen wie die sich wiederholenden Verhöre mühelos überspielt. Schockiert stellt Nic bald fest, dass seine Beine durch außerirdische Prothesen ersetzt wurden; auch hört er die Stimme seines Freundes Jonah aus einem Lüftungsschlitz, ohne ihn zu sehen. Später trifft er Haley wieder, die in einem Raum des gleichförmig-kalten Labors im Koma zu liegen scheint. Als er mit ihr in die Wüste flieht, treffen sie auf Menschen, die allesamt verrückt wirken, während sich plötzlich die Landschaft zu wiederholen beginnt. Die Auflösung aller der Rätsel wird Genre-Liebhabern nicht unvertraut sein, wenngleich der Plot weitgehend spannend und nicht gerade arm an Wendungen ist. Im Kontext des Films vermag der Schluss zwar zu überraschen, doch fehlt ihm eine ähnliche Eleganz, wie sie in der Bildsprache oder der Schauspielerinszenierung aufscheint. Eubank kommt ursprünglich aus der Werbung und versteht es, die Ästhetik der Bilder mit Bedeutung anzureichern. Doch anders als etwa Duncan Jones in „Moon“ (fd 39 953) achtet Eubank mehr auf die Psychologie seiner Hauptfigur als auf die philosophischen Implikationen. Der Film ist damit eher was für Genreliebhaber, inszeniert von einem ambitionierten Regisseur, von dem noch viel zu erwarten ist.