Moshe ist fast 60 Jahre alt, Tami ist 22. Dennoch leben sie zusammen in einer kleinen, einfach eingerichteten Wohnung, wie viele Paare das tun: Er geht morgens zur Arbeit, sie führt den Haushalt. Dazwischen oder auch mal davor oder danach haben sie immer wieder kurzen, heftigen Sex.
Das heißt, Moshe hat Sex. Für Tami gehört das allem Anschein nach nicht zu ihren
Vergnügen. Eher teilnahmslos lässt sie den schnellen Akt über sich ergehen.
Andererseits kümmert sie sich mit Hingabe um die Bedürfnisse des Mannes.
In ihrer häuslichen Routine wirken die beiden vertraut, Außenstehenden gegenüber
scheint die Beziehung normal. Eine junge Frau, ein älterer Mann.
Irritierend wirkt allenfalls der meist barsche Ton des Alten, seine zynische Direktheit,
wenn er seine Interessen durchsetzt.
Das geht soweit, dass er eines Tages eine andere Frau mit nachhause bringt und sich
mit ihr ins Schlafzimmer zurückzieht. Tami macht ihm eine lautstarke Eifersuchtsszene,
muss ihre Tränen aber auf dem Sofa in der Küche vergießen, während es „drinnen“ zur
Sache geht. Ein anderes Mal kommt Moshe nicht von der Arbeit zurück, bleibt die ganze
Nacht weg. Tami schluckt auch das.
Je länger man den beiden zusieht, desto deutlicher wird, in welcher Spirale aus
Abhängigkeit, Zuneigung und Gewalt sie sich befinden, und welche Kräfte auf sie einwirken.
Sie kann nicht von ihm lassen, er lässt sie nicht aus seinen Fängen, eine ausweglose
Situation.
Ohnehin anfällig für Stimmungsschwankungen und ohne soziale Kontakte wird Tami
immer trauriger und entwickelt allmählich eine regelrechte Depression.
Dennoch findet sie keinen Ausweg, glaubt nach wie vor fest, nicht ohne Moshe existieren
zu können. Bis sie irgendwann nicht länger verdrängen kann, dass dieses Leben sie
umbringen wird. Auch wenn sie nicht weiß, wohin sie soll, muss sie diesem Gefängnis
entkommen ... dem Gefängnis, in dem sie ihr ganzes Leben verbracht hat.
Denn Moshe und Tami sind Vater und Tochter.
Zusammen leben die beiden in Tel Aviv und führen ein scheinbar normales Leben. Moshe geht tagsüber arbeiten und Tami schmeißt den Haushalt. Obwohl die Beziehung auf Liebe basiert, ist Moshe gegenüber Tami oft aggressiv und gewalttätig. Beim impulsiven Sex, der nahezu ausschließlich seine Bedürfnisse befriedigt, schreit er sie oft an, um seinen Kopf durchzusetzen. Und er bringt andere Frauen mit ins heimische Schlafzimmer. Tami ist in einem asymmetrischen Verhältnis aus Zuneigung, Abhängigkeit und Gewalt. Andere soziale Kontakte hat sie nicht und daher wird sie zunehmend depressiv. Irgendwann beschließt sie, ihrem Peiniger zu entfliehen, doch immer wieder scheitert sie dabei. Denn Tami und Moshe bindet ein dunkles Geheimnis aneinander: Sie sind Vater und Tochter
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