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Filmplakat von Streif - One Hell of a Ride

Streif - One Hell of a Ride

110 min | Dokumentarfilm | FSK 6
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Die Streif ist die ultimative Herausforderung für jeden Abfahrtsläufer. Wer sich bei dem Skirennen auf dem Hahnenkamm etabliert, hat es definitiv an die Spitze geschafft. Vor dem Rennen 2014 sind die Veranstalter nahezu ein ganzes Jahr mit den Vorbereitungen um einen reibungslosen Ablauf an der Strecke im Einsatz, während die fünf Topathleten Aksel Lund Svindal, Max Franz, Hannes Reichelt, Erik Guay und Yuri Danilochkin im Sommer-Camp an ihrer Form feilen.

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Filmkritik

Namen wie Mausefalle, Gschöss, Lerchenschuss und Hausbergkante dürften den meisten nicht viel sagen. Doch in den Ohren von Anhängern des Alpinen Skisports klingen diese Wörter wie Musik. Sie bezeichnen markante Teilstücke der Streif, der berühmtesten Abfahrtstrecke der Welt im Nobelskiort Kitzbühel, auf der im Januar 2015 zum 75. Mal das legendäre Hahnenkammrennen ausgetragen wird. Das Saison-Highlight wird inzwischen mit großem Aufwand zum Event stilisiert, bei dem der Ort abseits der spektakulären Piste für ein Wochenende zur lärmenden Partymeile mutiert. Wenn der österreichische Brausehersteller Red Bull einen Dokumentarfilm über ein Ereignis produziert, bei dem er selbst in großem Maße und gut sichtbar als Sponsor auftritt, darf man keine kritische Distanz zum Geschehen erwarten. So zeichnet sich diese Produktion vor allem durch spektakuläre, mit 14 Kameras eingefangene Sequenzen des letztjährigen Rennens auf der Streif aus. Wie die tollkühnen Helden mit knapp 150 Stundenkilometern einen Hang mit bis zu 85 Prozent Gefälle hinunterrasen, ist fraglos atemberaubend. Da dies den Filmemachern aber anscheinend nicht genug war, haben sie die Szenen überdies mit bombastischen Klängen unterlegt. Grenzwertig wird es allerdings vor allem durch die Bilder der zahlreichen lebensgefährlichen Stürze, die in Superzeitlupe vorgeführt werden, wobei jeder Aufprall überdies mit einem Soundflash unterlegt wird. Daniel Albrecht und Hans Grugger, die 2014 schwer stürzten, dürften diese Inszenierung ziemlich makaber finden. Im Film erzählen sie von ihren Verletzungen und den unsäglichen Mühen, halbwegs wieder fit zu werden. Dennoch schwärmen auch sie in höchsten Tönen von der Streif. Was erst recht für die anderen Top-Athleten und ehemalige Hahnenkamm-Sieger gilt, die unaufhörlich einen Superlativ an den anderen reihen. Mit dem jungen Weißrussen Yuri Danilochkin stellt der Film zwar auch einen krassen Außenseiter vor, der ohne Sponsoren von Minsk im eigenen Auto zu den Wettkämpfen anreist, doch letztlich erfährt man auch von ihm kaum mehr, als dass er schon seit Kindertagen davon träumt, einmal in Kitzbühel auf dem Podest zu stehen. Zu dieser auf Dauer enervierenden Lobhudelei gesellen sich ein paar Archiv-Sequenzen zur Geschichte des Rennens, Bilder vom Sommertraining einiger Athleten oder den Mühen der Organisatoren, die Piste rechtzeitig fertig zu bekommen. Letztlich erschöpft sich der Film wie schon andere Red-Bull-Produktionen („Cerro Torre“, fd 42 263, oder „Storm Surfers“, fd 41 899) in der pathetischen Feier unerschrocken-männlichen Heldentums; Frauen gehen auf der Streif von vornherein nicht an den Start. Das Spektakel wird zwar auf technisch höchstem Niveau in Szene gesetzt, trägt den Film aber nicht wirklich, der sich für die Protagonisten jenseits ihrer sportlichen Leistungen nur wenig interessiert.

Erschienen auf filmdienst.deStreif - One Hell of a RideVon: Reinhard Lüke (19.6.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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