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Filmkritik
There’s No Business Like Show Business! Schon Irving Berlins jazziger Dauerbrenner besang die Verlockungen des Bühnenlebens, mit dem keine andere Profession konkurrieren kann. Der Animationsfilm „Sing – Die Show deines Lebens“ widmet sich diesem Traum vom großen Ruhm und seinen Stolperfallen auf eine Weise, die auch Kindern zugänglich ist.
Der theaterbegeisterte Koala Buster Moon hat sich endlich seinen Wunsch nach einem eigenen Theater erfüllt: In seiner Heimatstadt floriert der Moon-Tempel und lockt Jung und Alt in die ausverkauften Musical-Aufführungen. Doch die niederschmetternde Kritik einer renommierten Kritikerin lässt Buster Moon in Selbstzweifel versinken: Reicht das Talent seiner Crew tatsächlich nur für Unterhaltung auf Kleinstadtniveau? Um das herauszufinden, reist der bunte Haufen Musikbegeisterter in die Entertainment-Metropole Redshore City, um beim Showmogul Jimmy Crystal für ein neues Bühnenprogramm vorzusprechen.
Sympathische Figuren, lebensnahe Probleme
Nachdem das Moon-Theater im Vorgängerfilm „Sing“ (2016) gerettet wurde, steht den tierischen Freunden damit die nächste Herkulesaufgabe bevor. Der ehrgeizige Buster Moon will die abfällige Kritik an seinem Lebenswerk nicht auf sich sitzen lassen. Kurzerhand setzt er alle Hebel in Bewegung, um mit seinen tierischen Begleitern die Kritiker von den Fähigkeiten des Moon-Ensembles zu überzeugen. Mit von der Partie sind der multitalentierte Gorilla Johnny, die schüchterne Elefantendame Meena, die igelige Rocksängerin Ash sowie die beiden Schweine Rosita und Gunter.
Auf diese Mission baut der Film auf und wirft die Protagonisten von einem Abenteuer ins nächste. Egal, ob sie sich in Hausmeistermontur beim Casting einschleichen oder auf einem Wildwasserfluss quer durch die Häuserschluchten rauschen: Die gemeinsamen Erlebnisse schweißen die Tiere zusammen. Daher kann man sich jederzeit gewiss sein, dass sie die gigantischen Anforderungen des kaltherzigen Jimmy Crystal am Ende doch erfüllen können.
Das Drehbuch zwar weniger originell, versteht es aber wunderbar, die Figuren als Herz und Seele des Films zu etablieren. So muss sich Johnny etwa mit einem drakonischen Tanzlehrer herumärgern, während Meena über ihren Schatten springt, um den netten Elefanten-Eisverkäufer anzusprechen.
„Sing – Die Show deines Lebens“ schlägt aber auch unerwartet ernste Töne an. Als Sinnbild der zweischneidigen Unterhaltungsbranche agiert der Medienmogul Jimmy Crystal. Der stets adrett gekleidete Polarwolf entpuppt sich als cholerischer Tyrann, der nicht den kleinsten Kratzer an seinem öffentlichen Ansehen duldet und sich auch mal wutentbrannt mit gefletschten Zähnen über Störenfriede hermacht.
Es gibt aber auch Raum für ruhige Momente. Vorrangig durch die junge Ash, die den zurückgezogenen Löwen-Rockstar Clay Calloway für einen Auftritt in der Show gewinnen soll. Während die beiden still auf einer Verandatreppe sitzen, streift die Kamera auf dem Weg dorthin wie beiläufig das gerahmte Bild einer lächelnden Löwin und einen zusammengeklappten Rollstuhl im Wandschrank. Als Ash dann auf ihrer Gitarre sanft „Stuck In A Moment You Can’t Get Out Of“ anschlägt, kommen nicht nur dem gestandenen Löwenmann die Tränen.
Ein Bühnenspektakel der Extraklasse
„Sing – Die Show deines Lebens“ bleibt dennoch ein kunterbuntes Animationsabenteuer – im besten Sinne. Schon die erste Erkundung von Redshore City per Reisebus entwirft ein fantasievolles Bild der Stadt. Kein Wolkenkratzer gleicht dem anderen; vollbesetzte Achterbahnen rasen zwischen ihnen hindurch. Holografische Stars und Sternchen präsentierten enthusiasmierend ihre Shows und recken sich den Neuankömmlingen aus grell leuchtenden Rahmen entgegen. Reminiszenzen an ein idealisiertes Las Vegas sind unverkennbar, doch die ebenso imposanten wie irrealen Abwandlungen präsentieren etwas gänzlich Neues.
Die eingestreuten Showproben und Bühnenbauten nach Plänen der sympathisch-trotteligen „Rampensau“ Gunter steigern unablässig die Erwartungen. Wenn sich im letzten Filmdrittel dann endlich der Vorhang lüftet und Rosita im Astronautendress zu eingängigen Popklängen durch eine fantastische Welt aus Raumschiffen, Planeten und schwarzen Löchern gleitet, scheinen die irdischen Einschränkungen wie Wände, Dächer oder sogar die Schwerkraft gänzlich aufgehoben. Im Finale löst Buster Moon sein Versprechen ein und entfesselt ein fantastisches Bühnenspektakel, das animierte wie reale Zuschauer in begeistertes Staunen versetzt.