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Filmkritik
Endlich ist es so weit: Darcy (Jennifer Lopez) und Tom (Josh Duhamel) wollen heiraten. Allerdings nicht in ihrem Wohnort Boston, sondern in einem romantischen Ferienresort auf den Philippinen. Großzügig haben sie eingeladen: Freundinnen, Freunde, Verwandte und natürlich die Eltern. Doch während Darcys Eltern, der steinreiche Robert (Cheech Marin) und die verbitterte Renata (Sonia Braga), bereits geschieden sind und sich ordentlich angiften, mischt sich Toms Mutter Carol (Jennifer Coolidge) in alles ein. Sogar deren Hochzeitskleid muss Darcy tragen. Zu allem Überfluss hat ihr Vater auch noch Darcys Ex Sean (Lenny Kravitz) eingeladen, der mit Rastalocken und offenem Hemd einfach mehr hermacht als Tom. Genug Zündstoff also am Vorabend der Eheschließung, zumal Darcy und Tom sich auf einmal gar nicht mehr sicher sind, ob sie überhaupt heiraten wollen. Sie hatte eine kleine Hochzeit geplant, er eine große Feier bevorzugt. Zu unterschiedlich sind die Erwartungen an diesen Tag, zu schmerzhaft die Enttäuschungen im bisherigen Beziehungsalltag.
Doch das ist alles noch nichts gegen die maskierten Piraten, die am nächsten Tag kurz vor der Zeremonie mit Maschinenpistolen das Ferienresort stürmen und die Partygäste als Geiseln nehmen. Im Tohuwabohu gelingt Darcy und Tom, obwohl aneinander gefesselt, die Flucht. Sie sind die einzigen, die die Hochzeit noch retten können.
Jennifer Lopez und die Liebe mit Hindernissen
Jennifer Lopez bevorzugt in ihren Filmen die Liebe mit Hindernissen. Zuletzt hatte sie in „Marry Me“ (2021) kurz vor dem Ja-Wort erfahren, dass ihr Bräutigam sie betrügt, und daraufhin den Nächstbesten im Saal geheiratet – die Hochzeit als Trauma. Nun sollte man aber nicht meinen, dass sich Hollywood gegen die Institution der Ehe wendet und andere Formen des Zusammenlebens propagiert. Am Schluss steht immer das Happy End – so auch hier.
Doch bevor es so weit ist, muss der Zuschauer einiges über sich ergehen lassen, zum Beispiel die viel zu lange Exposition. Die Querelen zu Beginn des Films wirken steif und aufgesetzt, den Dialogen mangelt es an Witz und Esprit, Leichtfüßigkeit oder Charme sucht man vergebens. Die Charaktereigenschaften der Figuren hingegen beschränken sich auf wenige griffige Stereotypen, so dass der Zuschauer sie nicht kennen lernt.
Die Piraten bringen Action in den Film
Mit Auftreten der Piraten übernimmt dann die Action die Oberhand, doch die zynische Beiläufigkeit, mit der hier blutig gestorben wird, Maschinenpistolen rattern, Handgranaten explodieren oder Hubschrauber abstürzen, will nicht so recht zu einer romantischen Komödie passen. Die Verfolgungsjagden durch den Dschungel der Insel erinnern an jene in „The Lost City“ mit Sandra Bullock und Channing Tatum und sind ähnlich uninspiriert und altbacken inszeniert, ohne Spannung und Rasanz.
Am gelungensten ist noch jene Szene, in der das Paar gemeinsam an einem mehrere hundert Meter langen Drahtseil herunterrutscht und so geschickt den Raum überwindet: Die Häscher haben das Nachsehen. Unglücklich hingegen die Entscheidung von Regisseur Jason Moore, die Geiseln brusthoch im Wasser des Swimmingpools stehen zu lassen, um sie so effektiv in Schach zu halten. Statischer und unfilmischer geht es nicht.
Das Hochzeitskleid ist ramponiert
Am Schluss des Films ist Darcys Hochzeitskleid schmutzig und ramponiert. Der Schleier ging schon früh verloren, andere Teile hat die Braut aus Gründen der reibungslosen, schnellen Beweglichkeit abgeschnitten. So verliert das Kleid nicht nur seine Form, sondern auch seine Bedeutung. Endlich hat sich Darcy von ihrer dominanten Schwiegermutter emanzipiert. Nun kann sie die Hochzeit so feiern, wie sie es möchte.