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Filmplakat von Shattered – Gefährliche Affäre

Shattered – Gefährliche Affäre

92 min | Thriller | FSK 16
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Chris, ein wohlhabender Geschiedener, lebt in einem von ihm selbst entworfenen High-Tech-Haus in Montana. Sein Leben ändert sich, als er Sky kennenlernt, eine geheimnisvolle junge Frau, die ihn aus seinem Schneckenhaus lockt und bei ihm einzieht, nachdem Chris das Bein gebrochen wurde.

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Filmkritik

Ein spektakulärer Autounfall auf dem kalifornischen Küsten-Highway. Während Judith Merrick aus dem Wagen geschleudert wird und mit leichten Schrammen davonkommt, stürzt ihr Mann Dan mit dem Wrack die Steilküste hinab und überlebt wie durch ein Wunder. Schwer verletzt und bis zur Unkenntlichkeit entstellt, verliert Merrick jede Erinnerung an sein Leben vor dem Unfall. Nur dank Judiths aufopfernder Pflege gelingt es ihm, sich langsam in seiner alten Umgebung zurechtzufinden, während Visionen des Unfallhergangs immer neue seelische Erschütterungen hervorrufen. Angesichts dieser anfänglichen Rehabilitationsgeschichte fühlt man sich bereits auf ungute Weise an "In Sachen Henry" erinnert, ehe der Plot mit einigen rasanten Wendungen zu fesseln beginnt. Da findet Merrick in seinem Schreibtisch versteckt In-Flagranti-Fotos von seiner Frau und einem anderen Mann. Da deutet sein Geschäftspartner Jeb Scott an, daß er Judith vor dem Unfall betrogen habe, während Jebs Frau Jenny ihn von Judiths Untreue und Unehrlichkeit zu überzeugen versucht. Da entdeckt Merrick Hinweise, nach denen er selbst den Privatdetektiv Gus Klein zwecks Beschattung seiner Frau engagiert hatte. Klein, im Hauptberuf Zoo-Händler, rät Merrick zunächst, die Angelegenheit nach der Versöhnung mit Judith zu vergessen. Als sich jedoch die Anzeichen mehren, daß Dans Unfall in Wahrheit ein Mordkomplott Judiths und ihres Liebhabers Jack Stanton gewesen sein könnte, heften sich Klein und Merrick auf die Spur Stantons, der sich offenbar erneut mit Judith trifft. Nach einer wilden Verfolgungsjagd überschlagen sich die Ereignisse: Judith erklärt dem verdutzten Dan, er habe Stanton in der Unfallnacht unter Alkoholeinfluß ermordet und in einem Schiffswrack versteckt. Dann wird Jenny Scott ermordet... Ein Spielverderber, wer den Schluß des Films verrät. Daß Wolfgang Petersen Richard Neelys Roman schon in den 70er Jahren verfilmen wollte und dieses Vorhaben nun in seiner ersten reinen Hollywood-Produktion endlich verwirklichte, werden Thriller-Fans ohne Schwierigkeiten nachvollziehen. Die Handlung fesselt bis zur letzten Minute und trägt auch über manch grobe Ungereimtheit hinweg. Dabei atmet die Story in vielerlei Hinsicht den Geist der "Schwarzen Serie" Hollywoods. Dan Merrick ist der klassische Antiheld, ein Mann auf der verzweifelten Suche nach Identität; unfähig, Freund und Feind zu unterscheiden, die ihm nach Gutdünken Teilwahrheiten über sein eigenes Leben vorsetzen. Wie der Zuschauer tappt Merrick durch ein Handlungslabyrinth, das ausschließlich böse Überraschungen bereithält und in dem nichts so ist, wie es zunächst scheint. Tom Berengers konsequent zurückgenommene Interpretation des Parts (der zwischen Burt Lancasters Auftritt in Siodmaks "The Killers" und Cary Grants Rolle in Hitchcocks "Der unsichtbare Dritte" angesiedelt ist) mag bisweilen farblos erscheinen, trifft aber im Prinzip den richtigen Ton. Als schillernde Persönlichkeit zwischen verführerischer Femme Fatale und besorgter Krankenpflegerin löst Greta Scacchi ihre dankbarere Aufgabe glänzend. Star des Ensembles aber ist Bob Hoskins; sein tierliebender Menschenhasser Gus Klein - aus diesen mageren Vorgaben erschafft Hoskins spielend einen kompletten Charakter - beherrscht die Leinwand bei jedem Auftritt. "Tod im Spiegel" hätte ein großartiger Film werden können, hätte Petersen nicht bisweilen des Guten zuviel getan. Weshalb muß eine ausdrucksstarke Schauspielerin wie Joanne Whalley-Kilmer immer wieder durch Kamera und Musik `dämonisiert` werden? Warum die penetrant wiederholten Schnitte Liebesszenen/tosende Brandung? Wieviel Wiederholungen der Unfall-Sequenz sind einem Publikum zuzumuten? Hätte Bob Hoskins nach dem Bad in giftigen Chemikalien nicht wenigstens Hautausschlag davontragen müssen? Statt sich auf die vertrackte Story und seine Darsteller zu verlassen, ersetzt Petersen Atmosphäre allzu oft durch überflüssige (und überholte) Mätzchen. Da bietet sich die Romanvorlage als Alternative an.

Erschienen auf filmdienst.deShattered – Gefährliche AffäreVon: Stefan Lux (12.11.2023)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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