Filmplakat von RoboCop

RoboCop

101 min | Science Fiction, Action, Thriller | FSK 18
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Detroit in naher Zukunft. Die Kriminalitätsrate ist drastisch angestiegen. Eine Lösung bietet das RoboCop-Programm der Firma Omni, die auch die Polizei übernommen hat. Als der Polizist Murphy von Bandenchef Clarence und seinen Männern zusammengeschossen wird, verwandelt man den Körper des Toten in eine stählerne, hochgerüstete Law & Order-Maschine. Obwohl perfekt programmiert, ist seine Erinnerung nicht vollständig ausgelöscht worden. Murphy macht sich auf die Suche nach seinen Mördern und entdeckt, daß der Drahtzieher hinter Clarance' Verbrechen, Jones, in der Chefetage von Omni sitzt. Nachdem Murphy Clarence ausgeschaltet hat, kann er auch Jones töten.

Filmkritik

Die Sicherheitssysteme der Polizei von Detroit werden wegen der steigenden Gewaltkriminalität durch die Erfindung einer privaten Sicherheitsfirma ergänzt. Sie hat mit der Entwicklung eines monströsen Roboters zur Verbrechensbekämpfung jedoch wenig Erfolg. Ein Gelingen gibt es aber, als man einen im Dienst ermordeten jungen Polizisten mit Hilfe der High-Technologie wiederbelebt und als perfekte Synthese von Mensch, Maschine und Elektronik mit eingespeisten Befehlen gegen das organisierte Verbrechen losschickt. Doch in diesem Roboter-Polizisten regen sich nach und nach Erinnerungen an die Vergangenheit, so daß er sich der Kontrolle seiner Vorgesetzten entzieht und seiner Mörder habhaft zu werden versucht. Als er sie aufgespürt hat, führt ihn sein Rachefeldzug unter Mithilfe einer einstigen Kollegin in die Zentrale des Urhebers aller Verbrechen. Es ist nach dem Muster der Genre-Pointe ein in Schlüsselposition sitzendes Vorstandsmitglied der polizeiverbundenen Sicherheitsfirma.

Der Niederländer Paul Verhoeven, der mit diesem Science-Fiction-Erstling seinen zweiten US-Film drehte, entfaltet die Geschichte vom "Gesetz in der Zukunft" mit all dem genüßlichen Sadismus und der Melodramatik, wodurch seine Gestaltung vielfältiger Themen wie zum Beispiel "Türkische Früchte" bisher schon aufgefallen ist. In das von einer virtuosen Kameraarbeit und mit vielen Spezialeffekten bewerkstelligte Visuell-Spektakuläre bindet Verhoeven eine Brutalität ein, die die wenigen dramaturgisch sowieso nur krampfhaft begründeten menschlich-warmherzigen Elemente des Films auf bloße Gemütsspekulation zurückschraubt. Die Frankenstein- und Mabuse-Themen sind zwar in geschickter Verzahnung einfallsreich genutzt, aber was sich vor der futuristischen Kulisse eines Detroit "in naher Zukunft" als Auseinandersetzung zwischen verbrecherischer Destruktion und öffentlichem Ordnungs- und Sicherheitsbedürfnis entwickelt, verbleibt in der Vermischung von Thriller und Comic ohne Diskussionswert und ist als Warnung vor dem Risiko einer Privatisierung des staatlichen Gewaltmonopols nicht ernstzunehmen.

Erschienen auf filmdienst.deRoboCopVon: Günther Bastian (13.6.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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