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Filmkritik
Um die Welt ist es nicht gut bestellt. Das ist zwar keine neue Diagnose, doch eine Bedrohung wie die durch die Kämpfer des mächtigen Zauberers Shang Tsung (Chin Han) hat man noch nicht geshen. Der Magier aus einer anderen Dimension hat mit seinen Gefolgsleuten schon neun Mortal-Kombat-Turniere gewonnen. Noch ein Sieg, und dann fällt auch die Erde in seinen Herrschaftsbereich, womit das Schicksal der Menschheit besiegelt wäre.
Tsung verlässt sich allerdings nicht nur auf die Zauberkräfte seiner Mannschaft, die es den wackeren Erdlingen nahezu unmöglich macht, als Sieger vom Platz zu gehen. Er will die Menschen am liebsten schon vor den entscheidenden Kämpfen schwächen oder lieber noch eliminieren. So muss Cole Young (Lewis Tan) schon um sein Leben und das Leben seiner Frau und Tochter fürchten, obwohl er noch gar nicht ahnt, zu was er berufen ist. Dem drachenförmigen Muttermal auf seiner Haut hatte er bislang kaum Bedeutung beigemessen, und sonderlich erfolgreich war er als Mixed-Martial-Arts-Kämpfer auch nicht. Warum erscheint dann wie aus dem Nichts eine maskierte Kampfmaschine (Joe Taslim), um ihn mit der Kraft des Übersinnlichen und der glitzernden Schärfe des aus ihm wachsenden Eises aufzuspießen?
Es ist nicht gut bestellt um die Welt
Ohne den ominösen Hünen Jax (Mehcad Brooks) wäre es um ihn bereits geschehen. Doch der unbekannte Fremde, der das gleiche Muttermal wie Young trägt, rettet sein Leben, macht ihn mit Sonya Blade (Jessica McNamee) bekannt und eröffnet ihm, dass er zu dem Team gehöre, das unter Führung des guten Zauberers Lord Raiden (Tadanobu Asano) den zehnten Sieg der Außenwelt verhindern soll.
Es ist nicht gut bestellt um die Welt, und auf Cole kommen erstmal harte Zeiten zu. Denn nach den Regeln einschlägiger Handkampf-Actionfilme muss ein wahrer Held erst durch die (Trainings-)Hölle gehen, ehe er zu sich selbst findet. Zudem braucht es meist die physische Bedrohung seiner Liebsten, um die im Innersten wohnende Kraft zu aktivieren. Und die Truppe, die in „Mortal Kombat“ von Simon McQuoid zum x-ten Mal frei nach dem gleichnamigen Videospiel in Realfilmmanier aufgeboten wird, ist ein Bild des Jammers: ein Ahnungsloser (Young), ein zum Krüppel degenerierter Patriot (Jax) und eine Unwürdige, die sich ihr Muttermal erst noch verdienen muss (Sonya Blade). Hinzu kommen die Musterschüler Liu Kang (Ludi Lin) und Kung Lao (Max Huang), die das Training der Erdlinge anleiten sollen.
Weitere Teile sind geplant
Können sie gegen Tsungs Schergen um den erbarmungslosen Eiskämpfer Sub-Zero bestehen? Klar ist, dass die Antwort darauf sicherlich noch ein oder zwei weitere Teile der wiederbelebten Filmreihe benötigen wird. Denn ähnlich wie bei „Spider-Man“ beginnt die Reihe mit neuen Darstellern unter gleichen Vorzeichen und kann die immergleichen Variationen in Aussicht stellen, die Fans vermeintlich nimmermüde erdulden.
Bemerkenswert an der 2021er-Version von „Mortal Kombat“ ist vor allem der Produzent James Wan, was das Budget deutlich in die Höhe treibt. Deshalb konnten bedeutende Darsteller aus dem asiatischen Raum verpflichtet und vernünftige Kampfchoreografie entwickelt werden. Die inflationären CGI-Effekte erreichen zumindest B-Film-Niveau, auch wenn das Kunstblut aus dem Computer im Vergleich zu den Eis-Effekten kaum überzeugen kann.
Wehmut erzeugt der im 17. Jahrhundert spielende Prolog, in dem sich zwei Erzrivalen, Bi-Han (aka Sub-Zero) und Hanzo Hasashi (später Scorpion) gegenüberstehen. Hasahi (Hiroyuki Sanada) verschwindet dann zwar bis zum Finale im Jenseits, liefert sich aber mit dem nicht minder talentierten Joe Taslim die besten Kampfszene des Films, zudem in historischen Kostümen.
Wir kommen wieder
Der Rest ist grelles, im Computer aufgehübschtes Actionfeuerwerk im Stakkato-Takt zu treibendem Zitaten-Gewummere, etwas abgemildert durch coole Sprüche, asiatische Klischeebonmots und genderübergreifendes Machogehabe. Mit Worten von Shang Tsung: „Wir kommen wieder, mit noch besseren, noch schrecklicheren Kämpfern, und werden noch gemeiner versuchen, den finalen Sieg davon zu tragen“. Wenn der wüsste!