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Filmkritik
Ursprünglich hatte Arthur Miller eine einprägsame Cowboy-Novelle geschrieben. Darauf entstand in dreijähriger Arbeit unter Hinzutat einer symbolistisch gedachten Frauenfigur das Drehbuch, das der ursprünglichen Männergeschichte zwar nicht ihre Handfestigkeit nahm, sie jedoch durch eine billige "Sinngebung" halb verkitschte. Diese Männer gelten als "misfits", sozusagen Taugenichtse, weil sie in der genormten USA-Gesellschaft Nonkonformisten sind: Gay als alter Cowboy, der nur selten noch Mustangs fängt, und zwar schändlicherweise für Hundefutterfabriken. Guido als gewesener Bombenflieger, jetzt Mechaniker mit einem uralten Sportflugzeug und einem halbfertigen Häuschen, in dem ihm die Frau starb. Perce als herumvagierender Rodeokämpfer, den es von der väterlichen Farm trieb, als die Mutter zum zweitenmal heiratete. Enttäuschte Männer also, die mit den Veränderungen der Zeit nicht Schritt halten konnten und einen Urhaß gegen die "Lohntüte" haben. Und diese drei müssen ausgerechnet auf eine soeben in Reno geschiedene junge Frau stoßen, die ebenso haltwie ratlos dasteht und ebenso voll Ungebundenheit wie Lebensgier steckt. Jeder der Männer flüchtet sich mit seinem Unverständensein zu diesem sowohl attraktiven als auch teilnahmsvollen Wesen, und sie ihrerseits bringt jedem ziemlich viel entgegen, besonders dem alternden Cowboy. Roslyn macht das derb-frohe, improvisierte Männerleben in weichherziger Anpassung mit - bis sie an einer Mustangjagd teilnimmt. Und bei dieser grausamen Jagd mit Kleinflugzeug und Lkw, wobei die gefesselten Tiere liegengelassen werden, bis sie der Fleischhändler nächstentags holt, kommt es in dem weiblichen Naturwesen zur Explosion: wütend beschimpft sie die drei als Mörder und Schlächter. Der verbissene Pilot bleibt ungerührt, der Farmerssohn befreit die gefesselten Pferde wieder, der Cowboy aber greift sich den Strick des Hengstes und liefert dem starken Tier einen Zweikampf, bis es unterliegt. Dann läßt er es frei - und wird damit als liebesfähig anerkannt... Ein Credo an persönliche Freiheit und kreatürliche Güte ist gemeint, moralfremd und glaubensfremd, denn Roslyn schöpft nur aus der Schönheit und Liebenswertheit des natürlichen Lebens. Doch ach, es ist Marilyn Monroe, in dürftigem Fähnchen oder in Bluejeans, die da ziemlich heftig tanzt und trinkt und deren naturethisches Pathos schauderhaft unecht klingt gegenüber den recht differenzierten Ausdrucksweisen der drei Männer. Echt, ganz echt ist die Nevada-Landschaft und in ihr diese Wildpferde, die Ehre "Rolle" wirklich leben; allein das Duell zwischen Mann und Hengst macht den auch folkloristisch interessanten Film bemerkenswert - nicht seine mitleidtriefende, erotisch sentimentale und unordentlich "freisinnige" sogenannte Problematik..