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Filmkritik
Der Film kommt aus Mexiko. Das sagt bereits Wesentliches über die Art seiner Gestaltung. Er bewegt sich zwischen den Polen der landesüblichen Filmkonfektion: viel romantisch verbrämte Sentimentalität, Auflockerungen von konstruierter Heiterkeit und triebhaft erotische Handlungsdetails. Die Story kreist - man hat vielleicht aus der Ferne von Shakespeare gehört - um die langwierige Zähmung einer hochfahrend-herrischen, widerspenstigen Farmerstochter. Der sie zähmt, heißt Don Carlos, hat aber mit seinem berühmten Namensvetter allenfalls die Zähigkeit gemein. Er war früher Teilhaber des Farmers und Fabrikbesitzers, wußte aber durch geschickte Spekulation nicht nur das Land, sondern auch die Aktienmehrheit der Firma in seine Hand zu bringen. Nun fehlt ihm nur noch die hübsche Tochter, die nach stürmischer Liebesnacht eher abweisender als zugänglicher wird. In eine Heirat willigt sie schließlich ein, doch setzt sie ihren jungen Ehemann schon in der Hochzeitsnacht vor die Tür. Der tröstet sich mit einer verliebten. Verehrerin am Strande. Erst nachdem der frühere Verlobte der kratzbürstigen Ehefrau als Schuft entlarvt ist und die nachbarliche Kneipe bei einer ausgiebigen Prügelei demoliert wurde, finden die Eheleute zusammen. - Der handwerklich dilettantisch gearbeitete Film leistet sich für europäischen Geschmack beträchtliche Entgleisungen, Ihm ist der himmelwärts gerichtete Blick der betenden jungen Frau ebenso effektsicher eingesetztes Mittel zum Zweck wie der abstoßend-ekstatische Tanz in der Dorfkaschemme. Ob die moralisch anfechtbare Handlung bei uns gefährdende Einflüsse ausüben kann, möchten wir im Hinblick auf das filmgewohnte Großstadtpublikunn zwar bezweifeln. Wo der Film aber mit simplen Darstellungsweisen beeindrucken kann, dürfte eine Verwirrung zumindest unkomplizierter Gemüter nicht ausgeschlossen sein, Deshalb das abratende Urteil.