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Rampenlicht

137 min | Dokumentarfilm
Szene %1 aus %Rampenlicht
Die erfolglose aber talentierte Tänzerin Thereza Ambrose (Claire Bloom), die einfach nur Terry genannt wird, steht kurz davor, obdachlos zu werden. Als sie sich das Leben nehmen will, wird sie von einem betrunkenen Mann (Charles Chaplin) gerettet.

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Filmkritik

Charles Spencer Chaplin hat mehrmals erklärt, daß "Limelight" sein letzter Film sein werde. Demnach müssen wir hier das künstlerische Testament Chaplins erblicken - des einzigen wirklichen Genies, das der Film, laut Bernhard Shaw, hervorgebracht hat. Und tatsächlich findet man so etwas wie eine Synthese seines bisherigen Schaffens. Der weltberühmte Clown mit Melone, Schnäuzchen und Stöcklein, der heimatlose Vagabund ist zwar schon seit "Monsieur Verdoux" begraben, aber jene äußerlichen Attribute waren ja auch nie das Wesentliche an der einmaligen Kunst des genialen Spaßmachers. Doch finden sich auch diesmal die Elemente des vom Schicksal gejagten Abenteurers aus "Goldrausch" (siehe Handbuch II), des mitleidvollen Vagabunden aus "Lichter der Großstadt" oder des unbarmherzig der modernen Zivilisation ausgelieferten Naturkindes aus "Modern Times". "Limelight" trägt nicht nur die Zeichen der Chaplin`schen (christentumsfremden) Weltanschauung, sondern zugleich manche Merkmale einer verschleierten Autobiographie; weniger im Handlungsgerüst selbst als in vielen kleinen, unauffälligen Einzelheiten. Wie der alte Clown im Film wurde auch der reife Chaplin von vielen Leuten nicht mehr verstanden; wie der alte Clown im Film erlebt Chaplin durch die Liebe eines jungen Mädchens - in der Wirklichkeit ist es seine Gattin Oona O`Neill - ein Wiedererwachen zur alten Größe. Was Chaplin im Leben dankbar und mit größtem Gewinn akzeptierte, das lehnt der alte Komiker im Film als Manifestation des Mitleids ab. Aber die Verbindungsfäden zwischen Film und Wirklichkeit sind doch so zahlreich, daß der Kenner gerade durch diese Parallelen doppelt ergriffen und mitgerissen wird. - Chaplin hat sich nie gescheut, fast die Grenzen des Kitsches zu streifen, um sein Publikum im Innersten zu packen. Auch hier treibt er manchmal das Rührende so weit, daß man fürchtet, jetzt werde die Grenze überschritten. Aber er weiß genau, was er dem Publikum und der Kunst zumuten darf. Selbst gewisse Längen des Films entpuppen sich bei näherem Zusehen eher als notwendige Ruhepunkte. Wenn über dem Ganzen wieder eine gewisse Melancholie ausgebreitet ist, so müssen wir gerechterweise auch auf die vielen Höhepunkte einer geradezu überbrodelnden Fülle von Komik und Groteske hinweisen. Das Beglückende daran aber ist, daß auch die komischste Groteske nie die Ebene menschlicher Hintergründigkeit verläßt - und darin erkennen wir den Chaplin seiner besten Jahre wieder.

Erschienen auf filmdienst.deRampenlichtVon: Z. (5.1.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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