Filmplakat von A Matter of Life and Death - Stairway to Heaven

A Matter of Life and Death - Stairway to Heaven

104 min | Drama, Komödie, Fantasy
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Carters Flugzeug wird während einer der letzten Luftschlachten des Zweiten Weltkriegs über England angeschossen. Die gesamte Besatzung außer ihm ist tot, er selbst hat keinen funktionierenden Fallschirm mehr zur Verfügung. Carter erwartet in stoischer Ruhe den sicher scheinenden Tod. Sein letzter Kontakt zur Außenwelt ist die Stimme einer amerikanischen Funkerin, die ihm Mut zuspricht, und in die er sich verliebt. Als Carter zuletzt aus seinem Flugzeug ohne Fallschirm abspringt, überlebt er auf wunderbare Weise. (Wie sich später herausstellt, hat der Engel, der ihn abholen sollte, sich im britischen Nebel verirrt). Carter trifft June, die beiden werden ein Paar, im Himmel ist man aber über die unvorhergesehene Panne keineswegs glücklich. Der erkrankte Carter wird im Traum über die (in der amerikanischen Version namensgebende) Himmelsstiege zu einer Art Prozess geholt, der entscheiden soll, ob er tatsächlich am Leben bleiben darf. Natürlich siegt am Ende die Liebe.

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Filmkritik

Ein Geschwaderführer der RAF kommt beim Absprung aus seiner zerschossenen Maschine entgegen aller menschlichen Voraussicht mit einer leichten Gehirnerschütterung davon, die sich zeitweise in mit Geruchswahrnehmungen gekoppelten Halluzinationen bemerkbar macht. Er glaubt, Besuche aus dem Jenseits zu erhalten, die ihn auffordern, seinen rechtmäßigem Platz in der anderen Welt einzunehmen. Diese krankhaften Sinnestäuschungen werden von der Kamera als reales Geschehen gezeigt: Während die Ärzte eine gefährliche Gehirnoperation an ihm vornehmen, verdichten sich die Wahnbilder des Patienten in der Narkose: die entscheidende Operation stellt sich ihm als Prozeß dar, der in Anwesenheit aller Toten vor dem höchsten Gerichtshof darüber entscheiden soll, ob er weiterleben darf. Seine Liebe zu einer amerikanischen Nachrichtenhelferin, mit der er auf dem Funkwege vor dem vermeintlich tödlichen Absprung in Verbindung getreten war, wendet den Prozeß zu seinen Gunsten, da nichts stärker sei als opfervolle Liebe. Irdisch gesprochen heißt das: die Operation ist erfolgreich verlaufen. Die fliegermäßige Jenseitsvorstellung des Offiziers, bei der auf jede religiöse Assoziation taktvoll `verzichtet wurde, bot, von Kamera, Architektur und Farbwirkung her gesehen, raffiniert genützte Möglichkeiten amüsanter filmischer Pointen, die freilich dem deutschen Publikum durch die Einbeziehung kriegspädagogischer Tendenzen nicht alle eingehen, sich übrigens auch auf den konsequenten Handlungsablauf ungünstig auswirken. Der Film sollte offensichtlich zur Überwindung der englisch-amerikanischen Differenzen während des Aufenthaltes amerikanischer Truppen in Großbritannien beitragen. In diesem Licht ist z. B. das übermäßig in die Länge gezogen, nicht immer geistreiche Rededuell des jenseitigen Staatsanwalts Abraham Farlan (mit antienglischenj Vorurteilen, weil er im Unabhängigkeitskrieg als erster Amerikaner durch englische Kugeln fiel) mit dem britischen Verteidiger zu sehen. Trotz einigen Einschränkungen wird der Filmfachmann der originellen Idee, der geschickten Regie, den surrealistischen Bauteil, dem köstlichen Franzosenspiel von Marius Goring, der überzeugenden Farbe und der spritzigen Musik seine Anerkennung nicht versagen; für das deutsche Publikum aber steht von neuem die Frage auf, ob Eagle Lion klug handelt, drüben abgespielte Kriegsfilme mit. zeitbedingten nationalen Tendenzen bei uns als billige Geschäftemacher einzusetzen, anstatt sich bei der Synchronisation seiner Filme von verantwortlicheren und weiterblickenden Motiven bestimmen zu lassen.

Erschienen auf filmdienst.deA Matter of Life and Death - Stairway to HeavenVon: KB. (10.6.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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