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Filmplakat von Godzilla x Kong: The New Empire

Godzilla x Kong: The New Empire

115 min | Abenteuer, Science Fiction, Action | FSK 12
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Der epische Kampf geht weiter! Nach dem explosiven Showdown in "Godzilla vs. Kong" präsentiert Legendary Pictures ein brandneues Abenteuer aus dem MonsterVerse: Der allmächtige Kong und der furchteinflößende Godzilla treten gegen eine gewaltige, unbekannte Bedrohung an, die in unserer Welt verborgen liegt - und die ihre gesamte Existenz infrage stellt. "Godzilla x Kong: The New Empire" beschäftigt sich mit der Geschichte und den Ursprüngen der beiden Titanen sowie mit den Geheimnissen, die Skull Island birgt. Außerdem enthüllt das neue Kapitel mehr über den mythischen Kampf, der zur Entstehung dieser außergewöhnlichen Kreaturen beigetragen und sie für immer untrennbar mit der Menschheit verbunden hat.

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Filmkritik

So ist das Leben mit Titanen. King Kong richtet sich in seiner neuen Heimat in der frisch entdeckten Welt in der Tiefe der Erde häuslich ein, während Godzilla auf der Erde haust und ab und zu eine Großstadt dem Erdboden gleichmacht.

Nur die Menschheit schaut bedröppelt drein, könnte man angesichts des letzten Happy Ends von „Godzilla vs. Kong“ (2021) meinen, das ja nur den Waffenstillstand zwischen dem Affen und der Echse markierte. Hauptsache, die beiden entfachen nicht den „Dritten Weltkrieg“, hört man einen der Wissenschaftler irgendwann in „Godzilla x Kong: The New Empire“ bedeutungsschwanger raunen, und man weiß nicht wirklich, was er damit meint.

Die Menschen haben sich offensichtlich an das Leben zwischen den Titanen gewöhnt. Tiamat (eine radioaktive Schlange) lebt am Pol und döst, und Godzilla ist gerade aufgeregt in Rom, was das Pulverisieren von ein paar Tiber-Brücken, des Forum Romanum und der Piazza Venezia zur Folge hat. Nicht weiter tragisch für Hollywood.

Etwas Bedrohliches regt sich in der unterirdischen Hohlraum-Welt

Derweil forscht Dr. Dr. Ilene Andrews (Rebecca Hall), weitgehend selektiv in ihrer Wahrnehmung, weiter an der längst nicht erforschten Unterwelt sowie an Kongs Verhalten als Einzelgänger auf der Suche nach Anschluss … Doch irgendetwas regt auch den hochhaushohen Affen auf – und mit ihm Ilenes taubstumme Ziehtochter Jia (Kaylee Hottle), die sich schon im letzten Teil als empathisch-telepathisches Sprachrohr für den Riesenprimaten erwiesen hat. In der Hohlraum-Welt unter der Erde scheint es – neben fleischfressenden Bäumen und diversen Klein-Urgetieren – etwas zu geben, was alle bislang bekannten Titanen zunehmend beunruhigt. Und wenn die panisch werden, steht auch die Zukunft der Menschheit auf dem Spiel!

Hollywood, oder genauer: Filmproduktions-Major Warner, hat sich mit seinem „MonsterVerse“ darauf kapriziert, alles nicht ganz so ernst zu nehmen. Im Gegensatz zu den Godzilla-Filmen aus Japan, wie zuletzt der frisch mit dem Spezialeffekte-„Oscar“ ausgezeichnete „Godzilla Minus One“, der dem Monster (nicht nur) in seiner Zerstörungskraft Realismus, Gefährlichkeit und Tragik zugesteht, kommen die Urgetüme aus den USA lässig unterlegt mit Popmusik daher, ganz so als habe Star-Lord aus „Guardians of the Galaxy“ irgendwo seinen Walkman angemacht.

Dan Stevens zieht King Kong den Zahn

Sowieso scheinen die Produzenten die gleiche jugendliche Zielgruppe im Visier zu haben wie das „Marvel Cinematic Universe“. Das Monsterverse-Pendant zu Star-Lord ist in „Godzilla x Kong: The New Empire“ ein Tierarzt namens Trapper und wird von Dan Stevens dargestellt. Der mimt mit Hawaii-Hemd und flippiger Attitüde den coolen Spaßvogel, der dem fast schon domestizierten Kong, wenn dieser mal wieder oberirdisch agiert, mit dem Hubschrauber einen faulenden Riesenreißzahn zieht, um ihn durch einen gerade zufällig gebastelten Titanzahn zu ersetzen, „mit dem er locker den Eiffelturm durchbeißen kann“. Was auch immer das heißen mag: die Pointe funktioniert zumindest bei Ilene, die Trapper ganz gut leiden kann. Deswegen – und wegen seiner Expertisen als „Quasi-Doktor-Dolittle“ – nimmt sie ihn dann auch mit in die Unterwelt, um zu erforschen, was es denn für seltsame Signale sind, die alle Giganten und ihre Tochter Jia so in Aufruhr bringen.

Mit an Bord im Forschungsschiff zum Mittelpunkt der Erde sind, neben dem Töchterchen, zudem noch Bernie Hayes (Brian Tyree Henry), der plump-pummelige Blogger und Podcaster, der ihr beim ersten Abenteuer mit King Kong und Godzilla schon helfend zur Seite stand, sowie ein grobschlächtiger Pilot, der aber gleich bei der Ankunft von besagtem fleischfressendem Baum vertilgt wird. Derart mit Fachpersonal bestückt, enthüllt Dr. Dr. Andrews dann auch schnell die Gründe des unterirdischen Aufruhrs. Es ist ein „Hilferuf“ des als ausgestorben erachteten Volkes der Iwis (dessen „letzte“ Vertreterin Jia war). Die wissen nämlich, dass es in der Unter-Erde noch andere Riesenaffen gibt. Deren König „Scar-King” ist ganz und gar nicht erfreut, dass nun King Kong in seiner Welt lebt, und will mit einer versklavten, Eis spuckenden Riesenechse daher mindestens den „Dritten Weltkrieg“ anzetteln. Doch was macht eigentlich Godzilla? Der schläft eben noch im Colosseum in Rom, darf dann nahe Kairo die Pyramiden plätten und ist schließlich noch in Rio, das weitestgehend dran glauben muss.

Katastrophen-Komödie

Warum die Drehbuchautoren keinen Film ohne Godzilla gemacht haben, liegt auf der Hand. Es sind die Zwänge der Serie. Dramaturgisch können sie indes mit dem weitgehend unkommunikativen Monster aus Japan herzlich wenig sinnvoll anfangen, und so konstruieren sie wenigstens die Notwendigkeit, dass sich Kong und Godzilla (auch wenn sie sich nicht mögen) zwecks Rettung der Menschheit (die ja durch Godzilla ohnehin schon arg dezimiert ist) zusammenschließen, damit Scar-King und seine Bande nicht auch noch den Rest zerstören und alle wieder „in Frieden leben“ können.

Es ist alles ohnehin nur eine Katastrophen-Komödie, bei der man nicht mit Logik kommen kann. Von daher ist es auch nicht weiter tragisch, dass sich Kong (auf dem Berg von Gibraltar) und Godzilla (auf den Pyramiden von Gizeh) zuwinken. Geografie scheint eben nicht gerade die Stärke von Drehbuchschreibern in Los Angeles, und außerdem sind die Tiere doch echt riesig …

Schwindelerregender Augenschmaus

Es sind in erster Linie die Schauwerte, die bei Warners Monster-Serie zählen. Es ist der Wow-Effekt von zerberstenden Skylines und zerfetzten Ur-Tieren (die natürlich alle nur grünes Blut in sich haben). Das Finale vor dem Finale in der Schwerelosigkeit der Hohl-Erde mit all den sich um die eigene Achse drehenden, fauchenden und grunzenden Fabeltieren ist durchaus ein schwindelerregender Augenschmaus. Ansonsten fragt man sich, warum der Film gut zehn Mal so teuer sein konnte wie sein japanischer Artgenosse „Godzilla Minus One“. „Godzilla x Kong: The New Empire” ist weitestgehend am Computer animiert, und die Gagen der Stars dürften auch nicht in die Millionen gehen. Aber die Pointen stimmen, und am Ende haben alle herzig Familienanschluss. Nun, bis auf Godzilla. Der muss wieder ab ins Körbchen, ähm, ins Colosseum.

Erschienen auf filmdienst.deGodzilla x Kong: The New EmpireVon: Jörg Gerle (21.5.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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