- RegieMike Marzuk
- ProduktionsländerDeutschland
- Produktionsjahr2015
- Dauer97 Minuten
- GenreAbenteuerFamilienfilm
- Cast
- AltersfreigabeFSK 6
- IMDb Rating5/10 (83) Stimmen
Vorstellungen
Leider gibt es keine Kinos.
Filmkritik
Wenig bis nichts hat sich beim vierten Aufguss von Mike Marzuks Adaptionen der Kinderbuchreihe nach Enid Blyton geändert. Die Hauptdarsteller sind zwar etwas älter geworden, doch ihr Spiel bleibt hölzern und uninspiriert. Die Dialoge wirken bemüht und unnatürlich, wenn Julian, Dick, George, Anne und Timmy zum Trip nach Ägypten laden. Es gilt ein Pharaonengrab zu entdecken; ein Geheimbund, dessen Mitglieder stets schwarze Kapuzenmäntel tragen, will sich den darin verborgenen Schatz sichern, und ein frecher Straßenjunge, der vom Saulus zum Paulus reift, wird zum Bindeglied zwischen den Kulturen. Doch an diesem „culture clash“ zeigt Marzuk wenig Interesse. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, die teuren Drehtage im Ausland mit einer viel zu langen Wüstensequenz inklusive einer Fata Morgana zu rechtfertigen. Damit vergrault er aber auch das jüngere Publikum, denn das will den Helden nicht beim Verdursten zusehen. Ebenfalls gänzlich ungeeignet für jüngere Kinder ist die Sequenz, in der sich die fünf Freunde erst in letzter Sekunde aus einem brennenden Lieferwagen retten. Wie sie das überhaupt schaffen, bleibt überdies ein Rätsel. Ansonsten setzt Marzuk auf einfache, schnell durchschaubare Twists: Die beste Freundin ist eine Verräterin, der dumme Verteidiger ein Geheimbundmitglied und der nette Archäologe ein Bösewicht, wobei Mehmet Kurtulus in dieser Rolle zumindest schauspielerisch für ein kleines Highlight sorgt. Verzichtet wird dagegen auf Humor jeglicher Couleur. Nur wenn dem Schurken mit der Schaufel eine übergezogen und ein flüchtiger Anwalt mit einer Mülltonne eingefangen wird, kommt so etwas wie Slapstick-Spaß auf. Wichtiger scheint es der Inszenierung zu sein, eine Art „Indiana Jones“ für Kinder zu inszenieren. So spielt das letzte Viertel des Films im Inneren des Pharaonengrabs, wo sich Decken absenken und die Gefangenen zu erdrücken drohen, während eine Giftschlange um ihre nackten Beine kriecht. Parallel dazu soll der Hund Timmy, der ansonsten stets an der richtigen Stelle zu bellen weiß, den Göttern geopfert werden, indem er in einem Käfig über loderndem Feuer baumelt. Wie erschreckend wenig man sich hier um Authentizität und Glaubwürdigkeit bemüht, lässt sich auch an der Sprache einzelner Protagonisten festmachen. Mal wird Ägyptisch gesprochen, mal perfektes Deutsch, während man in der nächsten Szene wiederum einen orientalischer Akzent gepflegt oder gebrochenes Deutsch spricht. Solche Feinheiten sind der Zielgruppe letztlich aber ziemlich egal. Doch auch sie wird sich kaum für ein laues Abenteuer mit gebremster Action, dünn gesäten Gags und blassen Hauptdarstellern erwärmen, die ihren Rollen längst entwachsen sind.