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Filmplakat von Evolution

Evolution

Dokumentarfilm
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Über drei Generationen folgt EVOLUTION dem Schicksal einer jüdischen Familie von 1945 bis heute. Der Film ist in drei Teile unterteilt und doch eng miteinander verwoben: In einer verlassenen Gaskammer wird ein kleines Mädchen gefunden, das auf wundersame Weise überlebt hat. Jahrzehnte später in Budapest wird Éva, schon etwas dement, von ihrer Tochter Léna nach Geburtsurkunden und Ausweispapieren gefragt – doch alle offiziellen Dokumente, die sie besitzt, sind gefälscht, um ihre jüdische Herkunft zu verbergen. Und dann ist da noch Évas Enkel Jonás. Er ist gerade mit seiner Mutter nach Berlin gezogen und weiß gar nicht mehr, wer oder was er ist – nur das weiß er: dass er sich als Jude in der Schule ausgeschlossen fühlte. Éva, Léna, Jonas: Großmutter, Mutter und Sohn, gleichzeitig Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

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Filmkritik

Die Erde gerät einmal mehr durch Außerirdische in Gefahr: Zuerst schlägt ein hinkelsteingroßer Meteorit in der Wüste von Arizona ein, der kaum mehr Schaden anrichtet, als eine Holzhütte zu zerstören. Dann aber entdecken zwei Biologiedozenten auf dem Stein Mikroorganismen, die sich binnen Stunden von Ein- zu Vielzellern entwickeln. Noch bevor sie sich der Sache näher widmen können, ist das Militär da, das den Krater großräumig absperrt und Zivilisten den Zutritt verwehrt. Die beiden Forscher sind allerdings neugierig und respektlos genug, um trotzdem einzudringen. Sie entdecken, dass die Evolution, die auf der Erde Millionen Jahre dauerte, bei der fremden Spezies innerhalb wenigen Stunden voran schreitet – und dass die diversen Wesen, die dabei entstehen, sich nach und nach ihrer Umwelt bemächtigen. Da sie zwar einzeln vernichtet werden können, in der Masse aber kaum zu bewältigen sind, drohen sie der irdischen Fauna den Lebensraum streitig zu machen. Während das Militär wie üblich auf Massenvernichtungswaffen setzt, arbeiten die beiden Biologen, ein Feuerwehrmann sowie ein ziemlich ungebildeter Schüler an der Rettung der Welt. „Evolution“ lässt sich leicht ins aktuelle Genre des reaktivierten Science-Fiction-Trashes der 50-er Jahre einordnen, und noch leichter lassen sich im Handlungsverlauf Parallelen zum Subgenre der Actionkomödien wie „Men in Black“ (fd 32 733), „Der Blob“ (fd 27 155) und „Mars Attacks!“ (fd 32 402) ziehen. Besonders die Tatsache, dass Regisseur Ivan Reitman einst den überschwänglichen Klamauk „Ghostbusters“ (fd 32 402) inszenierte, ist nicht zu übersehen. Hier wie auch in seinen späteren Schwarzenegger-Komödien (u.a. „Junior“, fd 31 093) ist der Buddy-Aspekt entscheidend für den Unterhaltungswert, bei dem sich (zwei) ganz unterschiedliche Typen, meistens Außenseiter und Underdogs, freund-feindlich gegenüberstehen, dann aber gemeinsam die Welt oder wenigstens ihr Leben retten. Dazu kommen teils subtiler, teils pubertärer Humor sowie ausgefallene Monster, und zusammen ergibt dies auch hier wieder einen ziemlich unterhaltsamen „No-Brainer“. Als ungleiche Partner agieren in diesem Fall David Duchovny, Orlando Jones und Julianne Moore. David Duchovny geht in der Rolle des Ira ironisch und unaufgeregt mit seinem Image als FBI-Agent für übernatürliche Fälle aus der Fernsehserie „Akte X“ um, während der Komiker Orlando Jones, zuletzt in „Helden aus zweiter Hand“ (fd 34 576) zu sehen, als sinniges Pendant den Hektiker und Frauenhelden mimt. Ein besonderes Erlebnis ist Julianne Moore als zwar kluge, aber hoffnungslos ungeschickte Wissenschaftlerin im Dienste des Militärs, die dauernd über ihre eigenen Beine stolpert – für eine der angesehensten Schauspielerinnen ihrer Generation ein gewagtes Unterfangen. Die Figuren sind überzeichnet, aber witzig, und ihre Interaktion funktioniert. Darüber hinaus ist eines von Reitmans Rezepten die zeitverzögerte Aufklärung. Wie ein scheinbar Verrückter eine Holzhütte anzündet und danach ein Plastikbaby aus den Flammen rettet, ist ein wunderbarer Einstieg – obwohl es sich nur um einen Feuerwehrmann vor seiner Prüfung handelt. Auch der Konflikt zwischen Ira und dem federführenden General wirkt zunächst befremdlich – bis man erfährt, was die Beiden eigentlich verbindet. Bei seiner Inszenierung vermied Reitman alles, was zu glatt aussehen könnte. Alle Schauplätze wirken unordentlich, das Einkaufszentrum, die High-School, sogar das riesige Militärzelt und selbst die Wüste von Arizona. Von „schönen“ Bildern kann keine Rede sein. Der erfrischende Reiz des Unfertigen und Hautnahen kennzeichnet zwar seit jeher die Arbeit von Kameramann Michael Chapman, besonders für Scorseses frühe Filme; in diesem Fall aber wirkt dieser Stil eher ein wenig billig – trashig eben. Umso beeindruckender sind die fantasievoll gestalteten Aliens, die zwar Verwandte in der Erdgeschichte oder der heutigen Tiefseewelt haben, diese aber meistens doch um einige merkwürdige Körperteile übertreffen. In der ursprünglichen Drehbuchfassung war „Evolution“ als ernster Science-Fiction-Reißer nach Art von „Das Ding aus einer anderen Welt“ (fd 23 714) geplant. Doch Reitman, der Komödienspezialist, verlangte einen humoristischen Stoff. Einen witzfreien Thriller mit denselben Zutaten kann man sich angesichts des Ergebnisses kaum noch vorstellen.

Erschienen auf filmdienst.deEvolutionVon: Oliver Rahayel (22.9.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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