Filmplakat von Ernest & Célestine

Ernest & Célestine

77 min | Drama, Komödie, Abenteuer | FSK 6
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In der Welt der Bären ist es verpönt sich mit einer Maus anzufreunden. Doch Ernest der große Bär ist als Clown und Musiker nicht unbedingt was man einen konventionellen Bären nennt und nimmt die kleine Maus Célestine, eine Waise, die aus der Unterwelt der Nagetiere geflohen ist, bei sich zu Hause auf. Diese beiden Einsamen unterstützen sich gegenseitig und bringen die bestehende Ordnung durcheinander. (Quelle: Verleiher)

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Filmkritik

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, das immer wieder durch Geschichten bekräftigt wird: Die tief unter der Erde lebenden Mäuse und die Bären an der Oberfläche können keine Freunde sein. Auch die kleine Maus Célestine hört dies Abend für Abend im Waisenhaus – und mag doch nicht recht daran glauben. Ohnehin ist Célestine ein wenig anders. Sie will nicht wie die anderen Mäuse später einmal Zahnärztin werden, sondern viel lieber zeichnen.

Schon jetzt sorgt sie mit ihren Skizzen von Bären für Unmut bei der alten Aufsichtsmaus. Bei einem Ausflug in die Welt der Bären, in der Célestine ausgefallene Bärenzähne einsammeln soll, läuft einiges schief. Bis Célestine schließlich dem grummeligen Bären Ernest gegenüber steht, der sie am liebsten fressen würde. Mit Witz und Höflichkeit gelingt es ihr, ihn ein wenig von seinem Hunger abzulenken. Als sie ihm den Weg in einen Keller voller Süßigkeiten weist und Ernest sich wenig später revanchiert, indem er der Maus zu allerlei Bärenzähnen verhilft, ist dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die schließlich auch die Regeln und Vorschriften der Mäuse- und Bärengesellschaft in Frage stellt.

Wie man Vorurteile überwindet

Wie durch Neugier und Aufgeschlossenheit Vorurteile überwunden werden können und allmählich hinter Unterschieden Gemeinsamkeiten zu Tage treten, davon erzählt der bezaubernde französisch-belgische Zeichentrickfilm. Bemerkenswert leichtfüßig übersetzen die Regisseure Benjamin Renner, Vincent Patar und Stéphane Aubier ernsthafte Themen in eine kindgerechte Geschichte, ohne jemals aufdringlich zu wirken. Die Handlung greift Motive aus den „Ernest und Célestine“-Bilderbüchern von Gabrielle Vincent auf (früher im deutschsprachigen Raum als „Mimi und Brumm“ veröffentlicht).

Auch die Gestaltung orientiert sich an den Illustrationen der Vorlage. Wie die Figuren mit groben, dynamischen Strichen und bisweilen ohne feste Konturen gezeichnet werden, so bleiben auch die Hintergründe oftmals nur angedeutet. Die Bilder wirken dadurch warm und lebendig, im besten Sinne altmodisch, sehr eigen und ungemein charmant – wie ein Gegenentwurf zu all den aktuellen CGI-Animationsfilmen.

Ein Animationsjuwel

Liebenswerte Charaktere, große und kleine Themen, die einfühlsam aufbereitet werden, und noch dazu eine künstlerisch eigenständige Umsetzung: „Ernest & Célestine“ ist der perfekte Kinderfilm und ein Animationsjuwel. Dass ihm in Deutschland ein Kinostart verwehrt blieb, ist eigentlich ein Skandal!

Erschienen auf filmdienst.deErnest & CélestineVon: Stefan Stiletto (9.4.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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