Filmplakat von Sympathy for the Devil

Sympathy for the Devil

100 min | Action, Thriller | FSK 16
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Ein verzweifelter Ehemann. Ein mörderischer Psychopath. Und ein Höllenritt durch eine endlose Nacht. Ein Mann auf dem Weg zu seiner schwangeren Frau gerät ins Fadenkreuz eines gewissenlosen Killers und wird zur Schlüsselfigur eines zunehmend sadistischeren Spiels um die absolute Kontrolle.
  • RegieYuval Adler
  • ProduktionsländerVereinigte Staaten
  • Produktionsjahr2023
  • Dauer100 Minuten
  • GenreActionThriller
  • AltersfreigabeFSK 16
  • TMDb Rating6.4/10 (72) Stimmen

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Filmkritik

Der Familienvater David (Joel Kinnaman) ist aufgeregt an diesem Abend. Er sitzt im Auto, will zu seiner schwangeren Frau ins Krankenhaus. Die Geburt soll bald beginnen. Sie ist angespannt, hat schon einmal ein Kind verloren. Aus dem Off ertönt Scott Walkers Song „The Old Man‘s Back Again“. Über Lautsprecher spricht David nochmal mit seinem kleinen Sohn, versucht möglichst ruhig zu bleiben. Er ist konzentriert, aber nicht panisch. Alles geht seinen Weg. Bis plötzlich ein Mann auf seiner Rückbank sitzt und eine Waffe auf ihn richtet. „Ich habe einen Familiennotfall“, versucht ihn David zu beschwichtigen. „Ich bin ihr Familiennotfall“, entgegnet der Fremde, und bedeutet ihm loszufahren.

Dass Nicolas Cage auch teuflische Züge hat, konnte er in über vierzig Leinwandjahren zur Genüge beweisen. Er ist stets in der Lage, den Betrachter mit seinem Wahnsinn anzuspringen. In seiner neuesten Rolle scheint er den Leibhaftigen höchstselbst zu verkörpern. Sein rotes Samtjackett passt jedenfalls dazu, und auch die beiläufige Brutalität, mit der er im Verlauf von „Sympathy for the Devil“ Menschen tötet. Wohin es geht und was er von dem armen Autofahrer will, erscheint in dem Thriller des israelischen Regisseurs Yuval Adler zunächst unklar. Erstmal raus aus dem nächtlichen Las Vegas mit seinem Lichtermeer und den verschlungenen Straßen, ab in die große dunkle Wüste.

Die Widerworte sitzen

Den Widersacher dieses Teufels spielt Joel Kinnaman, der zunächst ein biederer Vater zu sein scheint, der sich ganz auf die bevorstehende Niederkunft seiner Frau konzentriert. Und nicht zu wissen scheint, was da gerade mit ihm geschieht. Doch verblüffend beginnt er seinem teuflischen Antipoden Widerworte zu geben.

Die große Stärke dieses mit Elementen aus Psychothriller und Horrorfilm versetzten Nicolas-Cage-Vehikels sind die düsteren Bilder von Kameramann Steven Holleran, in denen man die aufgeladene Atmosphäre mit Händen greifen kann. Aber das Drehbuch von Luke Paradise wäre vermutlich deutlich aufregender, wenn die hochschwangere Gattin auch mit im Wagen säße. Stattdessen ruft sie bloß ab und zu aus dem Krankenhaus an, um zu fragen, wo ihr Mann bleibt. Da sie schon einmal ein Kind verloren hat, ist sie noch mehr im Stress, aber durch die Telefonleitung wirkt ihre Anspannung doch allzu vermittelt.

Was zunächst als motorisiertes Kammerspiel beginnt, verlagert sich schließlich auf äußere Schauplätze. Der Spannung verdankt sich den sozialen Situationen, die beide Männer außerhalb des Autos erleben: Wen wird der teuflische Mann mit dem Leben davonkommen lassen, wen wird er ohne erkennbaren Anlass umbringen, einfach so, aus bloßer Bösartigkeit?

Ein Meister im Grimassenschneiden

Nicolas Cage ist ein Meister im Grimassenschneiden. Schick sieht er überdies wieder aus; er will schließlich zu 100 Prozent Sex verkörpern, wie er zwischendurch mal sagt. Irgendwann begreift man, dass Passagier und Chauffeur doch etwas verbindet. Doch da hat einen Cage in seiner gewohnt hyperaktiven Art schon förmlich erdrückt. Einen überdrehten Schurken muss man wahrscheinlich überdreht spielen. Doch Nicolas Cage setzt immer noch einen drauf. Als Zuschauer muss man aufpassen, keinen Nervenzusammenbruch zu erleiden.

Als teuflisch gilt nicht jemand, der das Böse um seiner selbst willen tut, sondern jemand, der die Welt negiert, obwohl er selbst Teil davon ist. Der Cage-Mann hat in diesem Film ziemlich klassische Motive vorzubringen, die gar nicht mehr so diabolisch klingen. So wirkt das Ganze am Ende seltsam unausgegoren.

Erschienen auf filmdienst.deSympathy for the DevilVon: Arne Koltermann (24.1.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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