- RegieChris Suchorsky
- ProduktionsländerVereinigtes Königreich
- Dauer96 Minuten
- GenreDokumentarfilm
- Cast
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Filmkritik
In früheren Militärlustspielen ("Urlaubsschein für Paris", "Unternehmen Petticoat") ließ sich Blake Edwards stets mehr einfallen, als sonst auf diesem Gebiete des amerikanischen Spaßklamauks üblich. Erotische Frivolität, die er meist bevorzugte, bog er geschickt ins Harmlose ab. Vom Uniformzwang befreit, rekapituliert Edwards nunmehr alle seit den Tagen des US-Groteskstummfilms gängigen, selten jedoch noch beherrschten "Slapsticks": eine Lustspielkomik, die sich in Bild, Bewegung, Mimik, Gestikulieren und Überraschungssituationen umsetzt. Dem brillanten Zeichentrickvorspann (George Dunning) geht eine nicht minder frivol-originelle Exposition voraus: irgendwo im nächtlichen Schloß huschen nur umrißhaft erkennbare Personen von einem zum anderen Schlafzimmer, bis plötzlich vier Schüsse krachen. Wer den spanischen Bediensteten eines Millionärs in der Schloßvilla vor den Toren von Paris umgebracht hat, soll ausgerechnet der tolpatschige Kriminalinspektor Jacques Clouseau herausfinden. Bei seiner Ankunft fällt der von seinem männlichen Charme überzeugte Tölpel erst einmal in den Schloßspringbrunnen. Alsdann verliebt er sich in eine mordverdächtige, seiner Überzeugung nach jedoch unbeteiligte Stubenmaid. Wiederholt läßt er die sexdurstige Blondine aus der Haft frei abziehen, und wiederholt trifft er sie bei einer weiteren Leiche an, einmal sogar mitten im Nudisten-Camp. Dieser besonders makabre Scherz - Clouseau im Adamskostüm mit Gitarre als Feigenblatt - bleibt optisch zurückhaltend und daher im Rahmen des Slapsticks. Wo immer Clouseau mit der Stubenmaid in Vergnügungslokalen auftaucht, lauert ein Mörder im Hintergrund. Zum Schluß versammelt der Inspektor alle Verdächtigen im Schloß, um den Schuldigen durch einen plumpen Trick zu entlarven. Nun ergibt sich allerdings, daß sich alle gegenseitig beschuldigen. Inzwischen ist Clouseaus Vorgesetzter total übergeschnappt. Er legt eine Zeitbombe und beißt seinen Inspektor wutschnaubend ins Bein, weil auch dieser letzte Anschlag mißlingt und gleich mehrere Schloßbewohner ausrottet. Ebensowenig wie beim Schäferstündchen in seiner Wohnung kommt Clouseau nach gehabter Aufregung mit der geliebten Stubenmaid zur Ruhe. Sein schlitzäugiger Diener und Jiu-Jitsu-Partner, der ihn durch unerwartete Überfälle ständig im Training halten muß, stürzt sich mit lautem Gebrüll zwischen das Liebespaar. Peter Seilers läßt in der Hauptrolle vom Wasserplanschen bis zum zerrissenen Anzug nichts aus, was nicht schon vor fünf Jahrzehnten in Mac Sennetts und Chaplins Keystone-Kurzfilmen Trumpf gewesen wäre. Aber dort ging es ohne Mordzynismen und ohne erotische Frivolitäten. Heute verbirgt sich hinter rabenschwarzem "Humor" nur noch Gefühlskälte, die als Vorstufe zur Brutalität den Slapstick in die Tiefkühltruhe des Witzes verweist.