Kekse und Popcorn für ein großartiges Kinoerlebnis

Wir verwenden Cookies, um den Service, die Inhalte und das Erlebnis zu optimieren und teilen Nutzungsinformationen mit Partnern für soziale Medien, Werbung und Analyse. Mit dem Klicken auf "Alle akzeptieren" wird der Verwendung von Cookies zugestimmt. Eine Entscheidung gegen die Verwendung von Cookies kann dazu führen, dass einige Funktionen der Webseite möglicherweise nicht verfügbar sind.
Filmplakat von Domino

Domino

115 min | Action | FSK 16
Tickets
Szene %1 aus %Domino
Szene %2 aus %Domino
Szene %3 aus %Domino
Szene %4 aus %Domino
Szene %5 aus %Domino
Szene %6 aus %Domino
Szene %7 aus %Domino
Szene %8 aus %Domino
Domino, die Tochter des Schauspielers Lawrence Harvey und des Topmodels Sophia Wynn, schert sich nicht um Privilegien und Reichtum und wählt eine Karriere als Kopfgeldjägerin. Im Team des hitzköpfigen Ed Moseby muss sie sich zunächst Respekt durch Taten verdienen. Die vierköpfige Crew ist allerdings so erfolgreich, dass TV-Produzent Mark Heiss auf sie aufmerksam wird und mit ihnen eine Realitz-Show drehen will. Doch dann geraten sie unfreiwillig mitten in einen bizarren FBI-Fall.
  • RegieTony Scott
  • ProduktionsländerVereinigte Staaten
  • Produktionsjahr2005
  • Dauer115 Minuten
  • GenreAction
  • AltersfreigabeFSK 16
  • IMDb Rating4.4/10 (1852) Stimmen

Vorstellungen

Leider gibt es keine Kinos.

Filmkritik

Domino Harvey, Tochter des Topmodels Sophia Wynn und des Hollywood-Stars Lawrence Harvey, hat keine Lust auf ein behütetes, luxuriöses Leben als Society-Girl. Stattdessen verdingt sie sich nach Schulrauswurf und abgebrochener Model-Laufbahn in Los Angeles als Kopfgeldjägerin: Ihre Arbeit ist es, Verbrecher, die gegen Kaution freigelassen wurden und geflohen sind, wieder einzufangen, und zwar im Auftrag des Kautionshändlers Claremont Williams III. Ihre Kollegen, das alternde Raubein Ed und sein südamerikanischer Partner Choco, werden für Domino so etwas wie eine Ersatzfamilie. Zusammen geraten die drei in einen Fall, der sich bald als verwirrendes Intrigenspiel entpuppt und Domino und ihre Truppe in große Gefahr stürzt: Bei einem Überfall sind zehn Mio. Dollar verschwunden, die einem Casino-Mogul gehören. Ed, Choco und Domino sollen die Räuber aufspüren und das Geld sicherstellen. Die Verdächtigen sind allerdings niemand anders als die Sprösslinge eines Mafia-Bosses. Zu allem Überfluss hat ein exzentrischer Produzent beschlossen, eine Serie über die Kopfgeldjäger zu drehen, und schickt diesen deswegen zwei abgehalfterte Promis (Ian Ziering und Brian Austin Green aus der Serie „Beverly Hills 90210“) als Moderatoren mit auf den Weg. Ihr Auftraggeber Claremont Williams III entpuppt sich schließlich als gar nicht so vertrauenswürdig wie angenommen. So weit alles klar? Spätestens wenn sich im Film die Kopfgeldjäger mit ihrem Tross aufmachen, um ihre Mission zu erfüllen, verliert man langsam aber sicher den Überblick über den reichlich verworrenen Plot, und man fragt sich mehr und mehr, was Regisseur Tony Scott eigentlich erzählen will: einen knallig-überdrehten Actionfilm? Das Charakterporträt einer Rebellin? Eine Mediensatire? Sein Film will wohl all dies sein und ist letztlich nichts davon wirklich. Die Hauptfigur beruht auf einem realen Vorbild, einer Frau, die Scott jahrelang kannte. Vielleicht hindert ihn diese Nähe, einen spannungsdramaturgisch geschickten Zugang zu Dominos Geschichte zu finden, wie man ihn nach seinen routinierten und durchaus sehenswerten Genre-Filmen aus dem Bereich des Thriller („Spy Game“, fd 35 326, „Der Staatsfeind Nr. 1“, fd 33 445, „The Fan“, fd 32 142) eigentlich erwarten hätte. Keira Knightley, die in „Kick it like Beckham“ (fd 35 598), „Fluch der Karibik“ (fd 36 113) und „Stolz und Vorurteil“ (fd 37 279) durchaus Klasse bewiesen hat, bekommt hier kaum eine Gelegenheit, subtilere Zwischentöne auszuspielen und die Frage zu beleuchten, was die privilegierte Domino dazu angetrieben haben mag, ihr Heil in der reichlich gewalttätigen und brachialen Welt der Kopfgeldjäger zu suchen; das fragile, von unausgesprochenen Emotionen erschütterte Beziehungsgeflecht zwischen ihr und ihren männlichen Partnern Ed und Choco wird nur in einer Sequenz näher erforscht, bevor der Film weiter zu den nächsten Actionsequenzen hastet. Letztlich muss Keira Knightley sich darauf beschränken, unter schrägen, langen Ponysträhnen mit einer Kippe im Mundwinkel trotzig-provozierend in die Welt zu schauen und gelegentlich um sich zu schlagen. Mickey Rourke gibt sich alle Mühe, seinem etwas in die Jahre gekommenen Haudegen Coolness und spröden Charme zu verleihen; recht gelingen will ihm dies nicht, weniger aus schauspielerischem Unvermögen, sondern vielmehr weil auch seine Rolle zu wenig wirkliches Charisma hergibt. Er wird von der wirren Fülle an Handlungselementen und der enervierenden Ästhetik schlicht an die Wand gedrängt: grobkörnige Bilder, reißende Kameraschwenks und unmotivierte Kreisbewegungen, extrem schnelle Schnitte und eine Soundtrack, der oft genug versucht, dem Ganzen noch zusätzlich Beat und Tempo zu verleihen, scheinen zu forciert zu versuchen, formell über die inhaltliche Substanzlosigkeit hinwegzutäuschen. Das ist schade, stand Tony Scott doch ein illustres Cast zu Verfügung: Neben Keira Knightley und Mickey Rourke sind in Nebenrollen und bei Cameo-Auftritten Christopher Walken, Jacqueline Bisset, Lucy Liu und Mena Suvari zu sehen. Diese „Men/Women-Power“ verpufft ziemlich wirkungslos. Was bleibt, sind einige schöne Bilder und Momente in der Wüstenlandschaft, in der die Figuren auf dem Weg nach Las Vegas stranden. Dort taucht, als „Rufer in der Wüste“ und kauziges Orakel, schließlich sogar Tom Waits auf, um Domino den rechten Weg zu weisen. Zumindest ein Highlight in einem Film, der wenig große Momente hat.

Erschienen auf filmdienst.deDominoVon: Felicitas Kleiner (13.9.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
Über Filmdienst.de Filmdienst.de, seit 1947 aktiv, bietet Filmkritiken, Hintergrundartikel und ein Filmlexikon zu neuen Kinofilmen aber auch Heimkino und Filmkultur. Ursprünglich eine Zeitschrift, ist es seit 2018 digital und wird von der Katholischen Filmkommission für Deutschland betrieben. filmdienst.de