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Filmkritik
Ein ehrgeiziger Film, - so ehrgeizig, daß er eine Story als "das Leben" ausgibt, deren Künstlichkeit genau den Drehbüchern entspricht, die er unentwegt attackiert. Es ist die Geschichte eines Hollywood-Stars: die Entdeckung der schönen Tänzerin in Madrid, ihr rascher Aufstieg in Amerika, ihre Selbstbehauptung gegenüber schwerreichen Jünglingen der Gesellschaft und ihr Tod im Schloß des italienischen Grafen, den sie auf der Höhe des Ruhmes heiratete. Joseph Mankiewicz, der Autor und Regisseur, hat offenbar gehofft, uns um so eher zu überraschen, je mehr er seine Romanlandschaft mit immer neuen Spazierwegen durchzieht. So begegnet man vielen Leuten, die zwar alle interessant wirken (etwa der gespenstischen Aristokratenrunde im Spielkasino), doch die zynischen Porträts der Millionäre und die übrigen Ansätze zur Gesellschaftskritik verbinden sich nicht zu dem erhofften Schicksalsganzen. Überraschend sind nur die Charakterskizzen am Rande, die Hauptfigur (Ava Gardner) bleibt merkwürdig unbeleuchtet, - ein attraktiver Star, der die Erklärung seiner wilden reinen Seele den Dialogen anderer überlassen muß. (Aber man glaubt es trotzdem nicht, daß sie so bedeutend und unnahbar sein soll!) Als der gräfliche Gatte in der Hochzeitsnacht gesteht, daß er seit seiner Kriegsverletzung impotent ist, fühlt man sich denn auch kaum angerührt von ihrem weiteren Geschick: Aus Liebe zum erlöschenden Grafengeschlecht empfängt sie ein Kind von einem Fremden und stirbt unter den Kugeln ihres eifersüchtigen Mannes. Das ist am Schluß glatte Kolportage, allerdings in filmisch geschickter Machart. Die intelligenten Dialoge und die vortreffliche Einleitung weckten eine vergebliche Erwartung, irgendwann müsse der Durchbruch zum Bedeutenden gelingen.