Al Pacino sollte den jüdischen Geldverleiher Shylock unter Radfords Regie in einer Weise spielen, die den Verdacht gar nicht erst aufkommen ließ, Shakespeares schwierige Komödie könnte einen antisemitischen Beiklang haben. Pacinos Spiel muss sich an solchem nicht aufhalten, es ist so differenziert wie das Stück und beide widersetzen sich natürlich in Teilen der Inszenierung. Jeremy Irons in der Titelrolle des Kaufmanns Antonio ist elegisch und scheint unglücklich verliebt, Joseph Fiennes als sein Freund Bassanio ist nicht zu fassen, weder die Farbe der Entschließung noch des Gedankens Blässe trüben sein gutes Aussehen. Ist er nur naiv oder rücksichtslos egoistisch? Am Ende ist egal, was die Komödie an den Rand des Abgrunds getrieben hat.
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