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Filmkritik
Unter den 31 259 Angestellten einer Versicherungsgesellschaft in Manhattan befindet sich der Junggeselle Bud Baxter. Sein Lebensstil unterscheidet sich in nichts von dem seiner Kollegen in vergleichbarer Position. Voraus hat er ihnen, daß er ein verhältnismäßig "sturmfreies" Appartement bewohnt, das er regelmäßig einigen seiner verheirateten Vorgesetzten überläßt, wenn diese mit willigen Mädchen Abenteuer suchen. Zwar sind die damit verbundenen Umstände dem kleinen Angestellten lästig, er handelt sich manchen Schnupfen und sonstige Unannehmlichkeiten ein. Es scheint ihm, der gerne den Weg des geringsten Widerstandes geht, aber nicht möglich, seinen Vorgesetzten den Schlüssel zu dem Appartement abzuschlagen - bis er eines Tages seine Situation als wahre "Schlüsselposition" für seinen Aufstieg entdeckt. Als auch der Chef des Unternehmens sein "Kunde" wird, geht es Stufe um Stufe aufwärts. Er wird zur rechten Hand des Allgewaltigen, wobei er lange Zeit nicht ahnt, daß ausgerechnet das von ihm geliebte Mädchen, eine Fahrstuhlführerin, des Chefs derzeitige Favoritin ist. Die in einem Selbstmordversuch gipfelnden Anstrengungen des Mädchens, seine Verbindungen zu dem gewissenlosen verheirateten Mann zu lösen, führen dann nicht nur dazu, daß der Appartement-Besitzer die Zusammenhänge erkennt, sie führen auch die Lösung seines auf unrechte Weise aufgebauten Dienstverhältnisses herbei und bewirken nicht zuletzt, daß sich zwei junge und im Grunde einander seit langem zugetane Menschen finden. - Die Gefahren, die diesem gleichermaßen realitätsnahen wie heiklen Thema drohten, nämlich eine Bagatellisierung oder die Sentimentalisierung, wurden von Drehbuchautor und Regisseur weitgehend gemeistert. Kaum einmal schlagen sie Kapital aus den verfänglichen Situationen; was der Ordnung widerspricht, wird weder beschönigt noch entschuldigt. Eine Ausnahme machen einige Dialogstellen, die aber möglicherweise in der deutschen Fassung gröber gerieten als im Original. Leider jedoch fand der in seiner Tendenz als positiv zu bezeichnende Film nicht die entsprechende Form. Zu häufig wechselt der Regisseur Billy Wilder den Stil, schwankt er zwischen Groteske, und Tragödie. Ursache dieser Stilunsicherheit ist wahrscheinlich der ohne Zweifel eminent begabte Hauptdarsteller Jack Lemmon, jedenfalls ist sie an seiner Leistung am besten abzulesen. Manche seiner Szenen lassen an den frühen Chaplin oder andere amerikanische Groteskkomiker denken. Von da wechselt er zum vollendeten Trottel und von dort wieder zum überlegen das Leben meisternden Manne. Solche Vielseitigkeit mag sonst rühmenswert sein - in diesem Falle wäre ein konsequenterer Darstellungsstil picht nur angebracht, sondern notwendig gewesen, denn hier wirken seine beiden großen Umbrüche: der zum kalt berechnenden Streber und der zum alle Konsequenten auf sich nehmenden Moralisten auch im Arbeitsbereich, nicht glaubwürdig. Dagegen verkörpert Shirley MacLaine die Rolle des anlehnungsbedürftigen, auf die schiefe Bahn geratenen und dann sich selbst wieder fangenden Mädchens ohne Bruch.