Kekse und Popcorn für ein großartiges Kinoerlebnis

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Filmplakat von Da muss Mann durch

Da muss Mann durch

90 min | Romant. Komödie | FSK 0
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Die Geschichte: Auch wenn es beim letzten Mal nicht ganz geklappt hat, ist sich Paul (Wotan Wilke Möhring) sicher, dass ihm die große Liebe noch begegnen wird. Dann trifft er Lena (Julia Jentsch), die Erbin des Verlagshauses, dem er als Personalchef angehört, und es ist um ihn geschehen. Jetzt muss er nur noch ihre Eltern davon überzeugen, dass er genau der Richtige für sie ist – und fliegt mit ihr nach Mallorca, zum spektakulären Anwesen ihrer Familie. Na, dann viel Glück, Paul! Denn die standesbewusste Familien- und Firmenpatriarchin Elisabeth von Beuthen (Daniela Ziegler) lässt ihn aufs Allerfreundlichste spüren, dass sie sich eigentlich einen anderen wünscht: Patrick Arterberry (Stephan Luca), Hedgefonds-Manager und Mitglied des englischen Adels. Lena hatte ihn für Paul verlassen, muss ihn nun aber bitten auf die Insel zu kommen – denn sie ist schwanger, und Paul ist nicht der Vater. So wittert Patrick seine Chance und fordert seinen Widersacher hinter Lenas Rücken zum Duell. Und das mündet für Paul in einem Waterloo: Im Eifer des Gefechts – in dem nicht nur die Familienyacht dran glauben muss und er im Bett von Lenas Schwester Audrey (Sophia Thomalla) landet – tritt Paul in so viele Fettnäpfchen, dass Lenas Liebe zu ihm mehr als strapaziert wird. Und zu Patrick scheinbar neu entflammt. Was nun, Paul? Da heißt es auf den Rat der besten Freunde vertrauen. Denn natürlich sind Schamski (Jan Josef Liefers), Bronko (Fahri Yardim) und Günther (Oliver Korittke) auch auf Mallorca an seiner Seite. Gemeinsam sitzen sie unter der Sonne des Südens, philosophieren wieder über Frauen, das Leben und die Liebe – und entwickeln einen Plan, wie Paul vielleicht doch noch einen Weg zurück in Lenas Herz findet…
Lena wird irgendwann mal das Verlagshaus, in dem Paul als Personalchef arbeitet, von ihren wohlhabenden Eltern erben. Dieses Mal möchte Paul auf keinen Fall etwas falsch machen. Er muss Lenas Familie auf deren prächtigem mallorquinischem Anwesen beweisen, dass er der Richtige für die Tochter des Hauses ist. Aber Lenas Mutter Elisabeth (Daniele Ziegler) will lieber Patrick Arterberry (Stephan Luca) an der Seite ihrer Tochter sehen, einen Hedgefonds-Manager und früheren Partner Lenas, der obendrein auch noch Vater von Lenas ungeborenem Kind ist – und Paul zum Duell unter Männern auffordert. Gut, dass seine drei besten Freunde Schamski (Jan Josef Liefers), Günther (Oliver Korittke) und Bronko (Fahri Yardim) auch da sind und Paul mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Vorstellungen

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Filmkritik

Nach „Mann tut was Mann kann“ (fd 41 315) präsentiert Marc Rothemund mit „Da muss Mann durch“ eine weitere Durchhalteparole in Sachen Liebeswirren. Von Berlin geht es diesmal nach Mallorca. Warum auch nicht? Hier ist das Wetter besser, die Landschaft schöner, das Meer näher und die Wohnstatt noch schicker. Kurzum: Mallorca sieht einfach besser aus als Berlin, und der Film gibt ordentlich damit an. Die Geschichte von Hans Rath, der seine Roman selbst für das Drehbuch adaptierte, stammt allerdings noch aus einer Zeit, als deutsche Verlage mal eben für einen Tag auf die Balearen jetteten, um eine rauschende Party zu geben. Paul, immer noch Personalchef eines Verlages, findet sich jedenfalls auf dem Anwesen der Firmenpatriarchin Elisabeth von Beuthen auf Mallorca wieder. Der Grund: Er hat sich in ihre Tochter Lena verliebt. Die allerdings erwartet ein Kind von ihrem Ex, Patrick Arterberry, einem Hedgefonds-Manager und englischen Adliger, er natürlich ein Mistkerl ist. Zwischen Paul und Patrick entwickelt sich so ein Hahnenkampf um die Gunst Lenas. Ebenfalls auf Mallorca, wenngleich aus unterschiedlichen Gründen: Schamski, Bronko und Günther, Pauls WG-Mitbewohner aus „Mann tut was Mann kann“. Auch der erste Teil war schon kein Höhepunkt deutscher Lustspiel-Kunst. Banale Geschlechterklischees, mangelnder Wortwitz und eine trotz Jasmin Gerat unterkühlte sowie holprig erzählte Liebesgeschichte verhinderten prickelnde Kino-Unterhaltung. Doch was sich die Produzenten nun an Publikumsverachtung leisten, ist schlicht eine Frechheit. (Regisseur Marc Rothemund wurde wegen Differenzen über die Gestaltung des Films von der Regie entbunden, die Produzenten Alexander und Stefan Thies beendeten den Film. Das Presseheft vermeidet jeden Hinweis auf Rothemund. Er verbirgt sich hinter dem Alias „Thomas Lee“, das – wenigstens eine schöne Idee – Walter Hill 1999 für seinen Film „Supernova“ benutzte.) Das beginnt mit dem spektakulären Drehort, einem weitverzweigten Anwesen mit sechseckigem Hauptturm, sieben Villen und zwei Swimmingpools; das Areal ist nur über Serpentinen erreichbar ist und von Terrassengärten geschmückt. Dass hier wirkliche Menschen mit echten Problemen, sei es in der Liebe, sei es in die Liebe, sei es der Beruf, leben, glaubt man nicht. Im Gegenteil: Der Set ist eine Art Fantasia, das ganz bewusst in eine auf Oberflächenreize reduzierte Märchenwelt entführt und sich wie eine Festung – als solche wurde die Anlage 1628 gebaut – gegen die Außenwelt abschottet. Es verwundert nicht, dass der Hahnenkampf zwischen den beiden Kontrahenten als laues Lüftchen verpufft, bei dem Versatzstücke des Boulevardtheaters, unterschlagene Briefe oder hinterlistig herbeigeführte Missverständnisse, fröhliche Urstände feiern. Das Duell zwischen Paul und Patrick hat weder Pep noch Tempo, weder Spannung noch Humor. Nicht einmal jene Kettenreaktion, bei der ein aufgescheuchter Rottweiler ein Feuerwerk mit katastrophalen Folgen zündet, zeugt von visuellem Slapstick. Die zentrale Liebesgeschichte zwischen Wotan Wilke Möhring und Julia Jentsch lässt hingegen komplett kalt. Die Liebe wird wie schon im Vorläufer in langen Blicken lediglich romantisch behauptet; von Knistern keine Spur. Das Ende istso vorhersehbar wie banal. Betont werden die Gefühle durch einen gefälligen Pop-Soundtrack, der mit verhaltenen „Up tempo“-Nummern niemandem weh tun will. Übrigens spielen auch Spanier mit, als liebestolle Putzfrauen etwa oder korrupte Polizisten und Grenzbeamte. Dass die Szene mit der Bestechlichkeit Mallorcinischer Beamten sogar wiederholt wird, bestätigt das auf Stereotypen reduzierte Niveau des Humors, der auf das schenkelklopfende Einverständnis mit dem Zuschauer setzt und Vorurteile schürt: Nein, diese Spanier…

Erschienen auf filmdienst.deDa muss Mann durchVon: Michael Ranze (4.7.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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