- RegieRobert Connolly
- Dauer102 Minuten
- GenreDrama
- Cast
- Empfehlung der Jugendfilmjury8 - 99
- TMDb Rating6/10 (32) Stimmen
Vorstellungen
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Filmkritik
Die Meeresbiologin Abby hat schlechte Nachrichten für die Fische. Die Korallenbleiche hat sich in ihrem Habitat ausgebreitet, das Riff stirbt. Schlechte Nachrichten kommen ebenfalls aus ihrem Heimatort an der westaustralischen Küste. Ihre Mutter Dora hat einen Schlaganfall erlitten und spricht nicht mehr. Von dieser mageren Rahmenhandlung aus, in der Mia Wasikowska als Wissenschaftlerin, die ihre Mutter aus ihrem verpuppten Zustand herauszuholen versucht, auf unvorteilhafte Weise unterbeschäftigt ist, entfaltet „Blueback“ die Geschichte einer Kindheit und Jugend.
Du bist jetzt groß
Von den ersten Atemzügen an steht diese unter dem Zeichen der Rettung der Meere. Dora, die verwitwete Mutter, ist eine militante Umweltaktivistin und eine ziemliche Nervensäge, patronisierend und fordernd. An Abbys achtem Geburtstag wirft sie beim „Bootsausflug“ – es ist eigentlich eher eine Extremsport-Tour – vor den Augen der verdatterten Tochter ihren Ehering ins Meer. „Du bist jetzt ein großes Mädchen.“ Abby weiß sofort, was zu tun ist.
Schon bald sind Mutter und Tochter bei Harpunenfischern und anderen Umweltsündern ein berüchtigtes Gespann. Geldgierige Makler wollen an der Küste ein Luxusresort errichten, die ersten Bagger sind schon herangerückt und machen sich an der Landschaft zu schaffen. Beim Kampf gegen die Zerstörung des Riffs lässt sich Dora sogar an Lastwagen ketten; gelegentlich besteigt sie auch fremde Boote, um den Fang zu kontrollieren.
Abby, die der Film in verschiedenen Altersphasen zeigt, findet ihren eigenen Zugang zum Meer, sie dokumentiert das Leben in der Tiefe in Form von farbigen Zeichnungen, liest und forscht, kennt bald die meisten Fische bei ihren lateinischen Namen. Erst das Studium zieht sie schließlich in die Ferne.
Über wie unter Wasser
Star des Films und neben dem gleichaltrigen Aborigine Briggs bald Amys Gefährte ist Blueback, ein Riesenlippfisch oder auch: Achoerodus. Wie so viele Lebewesen im Meer ist auch dieser bald von Wilderern bedroht.
Für einen Familienfilm mit umweltpolitischer Agenda und einem niedlichen Fisch als besten Freund ist „Blueback“ erstaunlich zurückhaltend, aber eben auch etwas uninspiriert. Die Handlung plätschert vor sich hin, über wie unter Wasser. In den Meerestiefen sieht es aus wie bei National Geographic (gedreht wurde mit einem echten Riesenlippfisch), doch eine Unterwasserpoetik kommt bei den cleanen Bildern kaum auf. Trotz unversöhnlicher Lager bleibt das große Drama aus. Anders als im echten Leben siegen die Argumente der Nachhaltigkeit gegen kapitalistische Interessen – und auch die Beziehung von Mutter und Tochter stört nur ein gelegentliches Knirschen. In Zeiten, in denen sich Klimaaktivisten an Kunstwerke kleben, wirkt so ein naiv-lieber Film fast schon anachronistisch.