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Filmplakat von BlackBerry - Klick einer Generation

BlackBerry - Klick einer Generation

119 min | Drama, Komödie, Historie | FSK 12
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Das in Waterloo, Ontario, Kanada, ansässige Unternehmen Research in Motion Inc. wurde durch seine BlackBerry-Smartphones weltberühmt, die sich als erste Geräte ihrer Art auf dem Markt durchsetzten. Die Co-CEOs Mike Lazaridis (Jay Baruchel) und Jim Balsillie (Glenn Howerton) waren zwei der berühmtesten Unternehmer Kanadas, und die Region Waterloo wurde zu Kanadas Antwort auf das Silicon Valley. Mit den markanten schwarzen Tasten, die ihnen ihren Namen gaben, waren BlackBerry-Telefone in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts eine Zeit lang allgegenwärtig und bei Geschäftsleuten und Regierungsbeamten beliebt; sogar der damalige Präsident Barack Obama war ein Fan des Geräts.
  • RegieMatt Johnson
  • ProduktionsländerKanada
  • Produktionsjahr2023
  • Dauer119 Minuten
  • GenreDramaKomödieHistorie
  • AltersfreigabeFSK 12
  • TMDb Rating7/10 (323) Stimmen

Vorstellungen

Studentischer Filmkreis an der TU Darmstadt
Karolinenplatz 5
64289 Darmstadt

Filmkritik

Wie wäre es, wenn man einen kleinen Computer in ein Handy verpflanzen und damit plötzlich mehr anstellen könnte als nur telefonieren? Was heute selbstverständlich erscheint, war vor 27 Jahren eine Revolution. In „BlackBerry“ erzählt der kanadische Regisseur Matt Johnson die Geschichte dieser umwerfenden Erfindung, die nicht nur unseren Blick auf die Welt verändert hat, sondern rasch auch in Vergessenheit geriet, wie der Titel des zugrundeliegenden Buches „Losing the Signal: The Untold Story Behind the Extraordinary Rise and Spectacular Fall of BlackBerry“ von Jacquie McNish und Sean Silcoff andeutet.

Eine Idee setzt sich durch

Die Handlung setzt im Jahr 1996 ein. Mike Lazaridis und sein bester Freund Douglas Fregin tüfteln auf einem Hinterhof in Waterloo, Kanada, am ersten Smartphone. Hoffnungsvoll nennen sie ihr Unternehmen „Research in Motion“. Sie sind kluge, brillante Köpfe, aber keine Geschäftsleute, die ihr Produkt bei Geldgebern anpreisen könnten. Das ändert sich, als der ehrgeizige Karrierist Jim Balsillie mit seinem BMW vorfährt. Er wurde als kühler, rücksichtsloser Stratege eingeführt, der gerne mal Anordnungen missachtet und dafür prompt gefeuert wurde. Jetzt drängt er sich ohne Skrupel in die Position des Co-Geschäftsführers von „Research in Motion“.

Mit Mikes Genialität, Dougs verrückter Energie und Jims Ehrgeiz nehmen die Dinge Fahrt auf. Die Geldgeber stehen Schlange, die Entwicklung geht voran, und plötzlich ist das nach einem Brombeerfleck auf Mikes Hemd benannte Gerät auf dem Markt. Scheinbar über Nacht haben die drei Männer die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren, revolutioniert; am „BlackBerry“, dem besten Telefon der Welt, kommt niemand vorbei. Doch dann häufen sich die technischen Probleme, und die Konkurrenz schläft nicht.

Der Erfolg verändert die Menschen

„BlackBerry“ konzentriert sich zunächst auf die drei Hauptfiguren, ihre Charaktere und die Art, wie sie sich mit dem Erfolg verändern. Während Mike Lazaridis (Jay Baruchel) sich vom schüchternen Nerd zum eigenbrötlerischen Tyrann wandelt, bleibt Douglas Fregin (Matt Johnson) mit der Weigerung, sich anzupassen und nur dem Geld hinterherzujagen, so etwas wie die moralische Instanz des Films. Das eigentliche Ereignis von „BlackBerry“ aber ist Glenn Howerton. Sein Jim Balsillie zieht mit dem selbstbewussten Ego, dem extravaganten Verhalten und der frechen Arroganz die Aufmerksamkeit auf sich. Ein skrupelloser Machtmensch, dessen tiefer Fall fast schon einem Shakespeareschen Drama gleichkommt. Wenn er am Schluss lächelt, nimmt er sein Schicksal an – ein Monster, das stolz ist auf seine Fehler.

In der Schilderung dieser schillernden, höchst unterschiedlichen Charaktere funktioniert der Film auch als Komödie. Zwei liebenswerte Nerds werkeln in einer Garage vor sich hin und werden plötzlich, von einem Dritten abgetrieben, in das Haifischbecken weltumspannender Geschäfte geworfen.

Nichts währt mehr ewig

Doch dieser komische Kontrast hat auch etwas Trauriges. Wir leben in einer Zeit stetiger Veränderung. Was vor 30 Jahren hip war, ist längst passé. Nichts ist für immer; alles kann vom Fortschritt verschlungen werden. Vom BlackBerry redet jedenfalls niemand mehr. Was müssen die Angestellten von „Research in Motion“ in jener Szene gedacht haben, als Steve Jobs 2007 im Fernsehen das erste iPhone von Apple vorstellte? Ihre verdatterten Mienen sprechen Bände.

Erschienen auf filmdienst.deBlackBerry - Klick einer GenerationVon: Michael Ranze (11.1.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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