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Filmkritik
Gerade ist das frisch verheiratete Paar Adam und Barbara Maitland (Alec Baldwin, Geena Davis) dabei, sich in seinem viktorianischen Haus auf einen gemütlichen Urlaub einzurichten, als ihm ein Missgeschick passiert. Es verunglücken bei einem Autounfall und findet sich in einem Zwischenreich zwischen Lebenden und Toten wieder. Für die Menschen unsichtbar, huschen sie durch ihr Haus und versuchen, sich mit Hilfe eines Handbuches im Reich der Toten zurechtzufinden.
Die neuen Besitzer des Hauses, Delia Deetz (Catherine O‘Hara), eine überdrehte Künstlerin aus der New Yorker Schickeria, ihr phlegmatischer Mann Charles (Jeffrey Jones) und die sensible, punkige Tochter Lydia (Winona Ryder), entpuppen sich als wahre Plage und verwandeln das alte Haus in ein schauerliches Prunkstück „moderner“ Architektur.
Der Okkultismus stottert
Die verstörten Maitlands versuchen, den Deetzens mit grusligem Spuk das Leben schwer zu machen, erreichen aber das genaue Gegenteil. Delia schleppt überdrehte Künstler aus Soho an, um ihnen mit den okkulten Phänomenen des viktorianischen Gemäuers zu imponieren. Da sich die Maitlands in der bürokratischen Welt der Geister aber ebenfalls umsonst um Hilfe bemühen, engagieren sie schließlich den als Pfuscher verschrienen freiberuflichen Bio-Exorzisten Beetlejuice (Michael Keaton). Der kleine lasterhafte Dämon mit Hang zum Schabernack hat allerdings nur darauf gewartet, endlich aus seinem Grab in die Welt der Lebenden zu gelangen, und richtet ein heilloses Chaos an.
„Beetlejuice“ erscheint unfreiwillig als Konsequenz der gegenwärtigen Misere des Horrorfilms, der sich zur Spielwiese von Maskenbildnern und Effekte-Spezialisten entwickelt hat. In erster Linie besteht das Soft-Horror-Grusical von Tim Burton aus Latex, Blue-Screen und Spiegeltricks und versucht dabei, das Horrorgenre mit parodistischer Komik neu zu beleben.
Solides Handwerk
Das Ergebnis bewegt sich jedoch meist auf der Ebene des makabren Kalauers. Einzelne bissige Momente wie Seitenhiebe gegen die Soho-Schickeria und den Kunstbetrieb, auf New-Age-Spiritismus oder Werbeindustrie kommen über Ansätze nicht hinaus. Ohne Charme, Humor und Schwung entlarvt sich „Beetlejuice“ als überdrehtes, aber lebloses Konstrukt. Fantasy-Unterhaltung in dieser Form hat mit Fantasie nur wenig im Sinn; gefragt ist hier in erster Linie solides Handwerk. Das reicht von der Regie über die Darsteller bis hin zu den Latex-Konstrukteuren.