Vorstellungen
Filmkritik
Während sich in den Kinoprogrammen der Welt die Menschen morden, betrügen und auf jedmögliche Weise quälen, flimmert da und dort auch eine tröstliche Leinwandinsel auf: Walt Disneys unnachahmliche Märchentiere und Zauberlandschaften erquicken die Gemüter von alt und jung mit einer still-heilsamen Eindringlichkeit. Die farblich wundervolle Bildfolge vom kleinen Rehbock Bambi und den freundlichen Tieren und feindlichen Gewalten, die seinen Lebensweg begleiten, ist nicht nur ein Wunder an Phantasie, bildnerischer und technischer Vollendung - sie weitet sich vielmehr zu einer kleinen Hymne der Geschöpfe im Kreislauf der mütterlichen Natur. Zu Beginn wird der neugeborene Bambi von den Tieren des Waldes bestaunt, während der Leithirsch einsam die Wache hält - am Ende hält Bambi als Leithirsch einsam die Wache, während die Tiere des Waldes zwei neugeborene Bambis bestaunen. Dazwischen geschieht alles, was ein Tier- und Menschenherz bewegen kann: Von Bambis vorsichtigem Ertasten der Umgebung bis zum siegreichen Kampf mit Rivalen, Hunden und Feuer, vom Tod der sanften Rehmutter bis zur Verzauberung vor der leichtfüßigen Gefährtin Philine. Der Mensch bleibt der - unsichtbare - Wüterich und Zerstörer, der gefürchtete Todfeind aller friedlichen Lebewesen. Denn - trotz aller Unbilden und Gefahren -: Die Geschöpfe des Waldes sind einander gut, spielen miteinander in anmutiger Schelmerei und - zum Mißvergnügen der grießgrämigen Eule - alljährlich auch in zärtlicher Koketterie... Es ist mit Worten nicht auszudrücken, was alles sich da, liebevoll beobachtet, in einem Sprühregen launiger Einfälle und herzerfrischenden Humors herumtummelt. "Bambi" wird von kleinen und großen Filmbesuchern überall gleich begeistert aufgenommen werden.