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Filmkritik
Ein hochstehendes Drama, das die Wildwestgattung künstlerisch salonfähig macht. Mit dem Mittagszug wird der gefürchtete Mörder Frank Miller in Hadleyville eintreffen, um sich, unterstützt von drei Komplicen, an dem Sheriff Bill Kane zu rächen. Der hat an diesem Sonntagvormittag geheiratet und ist im Begriff, den Ort für immer zu verlassen. Als Bill sich von allen, auch von seiner Frau, verlassen sieht (nur der Schreiner hält Bills Sieg für möglich und erhöht seinen Bestand an Särgen schnell auf vier), ist er in Versuchung, dem Kampf auszuweichen. Doch nur einen Augenblick lang, dann setzt er sein Testament auf und wartet. Als die vier Banditen die Hauptstraße herabkommen und die ersten Schüsse fallen, wird der Film wieder zum Wildwester. - Seine Besonderheiten: eine vernünftige, logisch aufgebaute Story? eine feinfühlige, einfallsreiche Regie (welch guter Gedanke, die Handlung bereits mit dem Vorspann zu beginnen, oder die Filmminuten mit der Wirklichkeit parallel laufen zu lassen!); eine sprechende, lebendige Fotografie (welch vibrierende Spannung strahlen die in der Mittagssonne glitzernden leeren Schienenstränge aus!); eine musikalische Untermalung, die beinahe so originell ist wie die im "Dritten Mann". Und schließlich: Gary Cooper! Seine Verehrer werden feststellen, daß er gealtert ist, dennoch wirkt er vielleicht in dieser Rolle am größten: kein Sheriff, der aus allen Knopflöchern schießt, sondern ein müder, einsamer Mensch, der mit der Angst ringt. Auch in diesem Film krachen Schüsse, Kinnladen und Fäuste, aber man erträgt es leichter, weil es sich dem tieferen Sinn der Handlung unterordnet, der besagt, daß der Tapfere im Dienste einer guten Sache auch in aussichtsloser Lage nicht verloren ist.